Die EU braucht so viel Risikokapital wie die USA, um Unternehmen zu gründen – und diese brauchen genügend viel Geld, um optimal wachsen zu können

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Foto: Adobe Stock
Wesentlicher Vorteil der Marktwirtschaft ist, dass die besten Unternehmen auch den größten Finanzerfolg haben. Denn es geht um einen Wettbewerb der Unternehmen, nicht der Länder, die sie beherbergen. Denn natürlich hat ein Unternehmen auch dann größten Erfolg, wenn es, wie in China, gewaltige staatliche Subventionen erhält, Länder wie Malta oder Irland bestimmte Produkte extrem niedrig besteuern oder Deutschland die Löhne der Unternehmen nicht im Ausmaß der Produktivität erhöht.
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So gewinnt nicht das beste Unternehmen, sondern das, das den größten unfairen Vorteil hat – ein wesentliches Ziel der Marktwirtschaft wird verfehlt. Lange herrschte auch mental Einigkeit darüber, dass Länder, deren Unternehmen Schaden erleiden, weil die Unternehmen anderer Länder unfaire Vorteile genießen, sich wehren dürfen, indem sie die eigenen Unternehmen zum Beispiel durch Zölle schützen. Sofern das korrekt gehandhabt wird, entspricht es den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO): Die USA dürfen laut WTO Zölle verhängen, wo sie unfaire Vorteile der EU nachweisen können, und die EU verhängt bekanntlich Zölle gegen China.
Ob es unfaire Vorteile gibt, zeigen die Handelsbilanzen. Die Regeln der WTO besagen daher, dass kein Land gegenüber einem anderen dauerhaft Handelsbilanzüberschüsse haben darf, wie sie etwa Deutschland gegenüber fast allen Ländern hat. Laut WTO dürfte sich auch Frankreich, das gegenüber Deutschland ein gewaltiges Handelsbilanzdefizit hat, mit Zöllen gegen die Vorteile deutscher, im Bereich des Internets auch irischer Unternehmen wehren, nur dass Zölle innerhalb der EU unmöglich sind.
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Deshalb hat auch die EU die Regel, dass kein Land gegenüber anderen dauerhaft Handelsbilanzüberschüsse haben darf, nur dass sie sie gegenüber Deutschland nicht exekutiert und gegen Malta gar nicht vorsieht. Daher haben derzeit in der EU nicht zwingend die besten Unternehmen auch den größten Erfolg.
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Dieser Artikel erschien am
23.12.2025