Leipzig. Gesine Oltmanns gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten Leipzigs. Deswegen wurde sie Anfang des Jahres mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet. Ihr Einsatz für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus sowie ihre prägenden Beiträge zur Friedlichen Revolution haben sie zu einer der wichtigsten Stimmen im modernen Leipzig gemacht. Ihre Auszeichnung mit der Ehrenbürgerwürde steht in einer langen Reihe von Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise für die Stadt eingesetzt haben.
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Seit der Wende 1989 hat Leipzig von den aktuell insgesamt 85 Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürgern acht ernannt. Zuletzt wurde Kunstmäzen Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg im Februar die Ehrenbürgerwürde verliehen. Hier stellen wir die bisherigen Träger seit der Wende vor.
Kurt Masur (1927–2015)
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Gewandhauskapellmeister und Dirigent Kurt Masur wurde am 27. Dezember 1989 ausgezeichnet. Als eine der Schlüsselfiguren der Friedlichen Revolution 1989 setzte er sich mit Nachdruck für Dialog und Gewaltverzicht ein. Seine Haltung trug maßgeblich dazu bei, dass die Demonstrationen in Leipzig friedlich blieben. Über sein musikalisches Wirken hinaus war Masur ein Symbol für Besonnenheit und moralische Integrität.
Erich Loest (1926–2013)
Sieben Jahre später (1996) erhielt der Schriftsteller Erich Loest die Ehrenbürgerwürde. Mit seinen Werken setzte er sich intensiv mit der DDR-Vergangenheit auseinander und war ein Anwalt der Aussöhnung Deutschlands mit seinen östlichen Nachbarn. Besonders sein Roman „Nikolaikirche“ rückte Leipzig als Schauplatz der Friedlichen Revolution ins literarische Bewusstsein. Loest war eine kritische Stimme, die sich stets für demokratische Werte einsetzte.
Hinrich Lehmann-Grube (1932–2017)
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Hinrich Lehmann-Grube, Leipzigs erster Oberbürgermeister nach der Wende, wurde am 14. Juli 1999 für seine Verdienste um die Stadt geehrt. Er führte Leipzig durch die schwierige Transformationszeit der 1990er Jahre, setzte wichtige Akzente im Stadtumbau und stärkte Leipzigs Position als Kultur- und Wirtschaftsstandort.
Hans Mayer (1907–2001)
Der Literaturwissenschaftler Hans Mayer wurde im April 2001 Ehrenbürger von Leipzig. Als Professor an der Universität Leipzig prägte er die Nachkriegskultur entscheidend mit. Seine wissenschaftlichen und publizistischen Arbeiten, insbesondere zur deutschen Literaturgeschichte und zu jüdischen Themen, hinterließen ein bleibendes Vermächtnis. Mayer gilt als einer der bedeutendsten Geisteswissenschaftler seiner Zeit.
Friedrich Magirius (1930-2025)
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Der Theologe und Politiker Friedrich Magirius wurde im Mai 2022 ausgezeichnet. Als Superintendent des Kirchenbezirks Leipzig-Ost und Stadtpräsident von Leipzig nach der Wende leistete er viel Arbeit im Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung. Sein Engagement für die Versöhnung mit Osteuropa und die interreligiöse Zusammenarbeit prägt bis heute das Ansehen der Stadt. Am 13. Oktober verstarb Friedrich Magirius im Alter von 95 Jahren.
Channa Gildoni (1923–2023)
Channa Gildoni, geborene Anni Moronowicz, erhielt als erste Frau die Ehrenbürgerwürde im Oktober 2022. Sie widmete ihr Leben der Versöhnung zwischen ehemaligen jüdischen Leipzigerinnen und Leipzigern und der Stadt. Durch jährliche Besuchsprogramme und ihr Engagement für die Städtepartnerschaft mit Herzliya setzte sie ein Zeichen für Verständigung und Zusammenarbeit.
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Gesine Oltmanns (1965)
An Gesine Oltmanns wurde die Ehrenbürgerwürde im Januar 2025 verliehen. Sie ist eine der prägenden Figuren der Friedlichen Revolution und führte am 9. Oktober 1989 den Demonstrationszug von 70.000 Menschen mit an. Ihr unermüdliches Engagement für Demokratie, europäische Zusammenarbeit und gegen Rechtsextremismus macht sie zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten Leipzigs. Oltmanns ist Gründungsmitglied der Stiftung Friedliche Revolution und bleibt eine starke Stimme für gesellschaftlichen Fortschritt.
Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg (1935)
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Im Februar 2025 wurde Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg die Ehrenbürgerwürde der Stadt Leipzig verliehen. Der Unternehmer und Kunstmäzen hat sich über viele Jahre hinweg durch seine großzügige Unterstützung kultureller Projekte in Leipzig hervorgetan.
Mit seiner Unterstützung für die Erhaltung und Restaurierung historischer Gebäude hat Speck von Sternburg dazu beigetragen, dass Leipzigs reiches kulturelles Erbe bewahrt bleibt und gleichzeitig die Stadt eine moderne, dynamische Metropole ist.
LVZ