Das Kartellamt prüft einen Antrag eines Investorenkonsortiums, an dem sich auch das Drogeriemarkt-Unternehmen Rossmann maßgeblich beteiligen könnte. Zudem werden wichtige Internet-Domains des Projekts nun versteigert.
Der Gründer der Drogeriemarktkette Rossmann, Dirk Roßmann, will sich an einem Investorenkonsortium für den Hamburger Elbtower beteiligen. Laut einem Bericht des „Hamburger Abendblatts“ meldete die Rossmann HafenCity GmbH gemeinsam mit Signal Iduna, Kühne Immobilia, der Baufirma Lupp und einem Unternehmen, das zu der Gruppe des Hamburger Baulöwen Dieter Becken gehört, die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens beim Bundeskartellamt an. Das Verfahren läuft seit Mitte Dezember. Damit soll der seit Herbst 2023 ruhende Bau des Hochhauses an den Elbbrücken finanziert werden. Hintergrund ist die Insolvenz der Signa‑Gruppe; der Rohbau erreichte rund 100 Meter, bevor Generalunternehmer Lupp wegen ausstehender Zahlungen stoppte.
Parallel treibt der Senat eine öffentliche Absicherung voran: Hamburg will zwölf Stockwerke (rund 46.000 Quadratmeter) für 595 Millionen Euro erwerben und dort ein neues Naturkundemuseum ansiedeln; der Turm soll statt 245 nur noch 199 Meter hoch werden. Die Stadt hatte bereits im Mai 2024 ihr vertragliches Wiederkaufsrecht angemeldet, um im Verkaufsverfahren Einfluss zu behalten. Immobilienunternehmer Dieter Becken, der exklusiv mit dem Insolvenzverwalter verhandelt, wirbt um zusätzliche Eigenkapitalpartner.
Kühne signalisiert maximal 100 Millionen Euro Beteiligung. Aus der Opposition gibt es anhaltende Kritik an dem Engagement Hamburgs an dem eigentlich privatwirtschaftlichen Projekt, dass noch der spätere Kanzler Olaf Scholz in seiner Zeit als Hamburger Bürgermeister angestoßen hatte. Das Verfahren widerspreche der bisherigen Senatslinie und sei zu teuer sowie intransparent.
Auktion der Signa-Markenrechte und Elbtower-Domains
Wer selbst ein wenig vom Elbtower haben möchte, könnte hier zuschlagen: Im Zuge der Signa-Insolvenz werden nun auch Markenrechte und Internet-Domains versteigert. Das Auktionshaus AURENA bietet insgesamt 179 Positionen an – darunter die Marken „SIGNA“ und „SIGNA Holding“ sowie Projektbezeichnungen wie „An der Hauptwache“ oder „Villa Eden“. Besonders brisant für Hamburg: Auch die Markenrechte und Domains rund um den Elbtower kommen unter den Hammer (Rufpreis: 1200 Euro). Die Auktion läuft bereits, die Zuschläge erfolgen am 16. Januar 2026 ab 9 Uhr. Neben prominenten Domains wie signa.at oder ohnebenko.com sind auch kritische Adressen wie nichtmitbenko.de im Paket.
jlau