Münster (pbm/sk). „Weihnachten – das ist die Gegenbotschaft zu Krieg und Terror. Weihnachten zeigt: Nicht Hass und Gewalt haben das letzte Wort, sondern die Liebe siegt.“ Das hat der Münsteraner Weihbischof Dr. Stefan Zekorn am Heiligen Abend bei der Feier der Christmette im St.-Paulus-Dom in Münster betont.

Der Weihbischof griff in seiner Predigt die Worte von der „Zeitenwende“ und einem „Epochenumbruch“ auf. Auch in diesem Jahr gebe es in der Ukraine – nur 600 Kilometer von Deutschland entfernt – ein Weihnachtsfest unter russischem Terror. Wieder werde es Raketen und Drohnen regnen, wenn die ukrainischen Gläubigen in ihre Kirchen gehen möchten. Viele Menschen litten in der Ukraine, aber auch an zahlreichen anderen Orten der Welt, etwa im Gaza-Streifen, im Sudan, im Ostkongo, in Jemen, in Myanmar. Doch, so zeigte sich der Weihbischof überzeugt: „Die Potentaten, die sich selbst und ihre Macht über alles stellen, werden untergehen, wie alle Potentaten in der Geschichte. Gottes Wort und sein Reich aber bleiben.“

Auch in Deutschland gebe es Herausforderungen, betonte er: so habe der Antisemitismus in erschreckendem Ausmaß zugenommen, der Klimawandel fordere das Handeln der Menschen, die Wirtschaft und das Sozialversicherungssystem hätten große Probleme. „Und die Spaltung und allgemeine Unsicherheit in der Gesellschaft wachsen“, sagte der Weihbischof. Weihnachten aber ermutige dazu, „in der Nachfolge Jesu, Ja zu sagen zu jedem Menschen, der uns begegnet – gerade auch zu Fremden.“ An Weihnachten, das unterstrich der Weihbischof, feierten Christinnen und Christen, „dass Gott in diese Welt gekommen ist, um all das zu teilen, was uns belastet. Und – um uns einen Weg zu öffnen, darin zu leben“.

Werbung

„Jesus is the reason for the reason“, nahm Weihbischof Zekorn Bezug zu der Aussage, die derzeit auf einer großen Fahne an der Stadt- und Marktkirche St. Lamberti in Münster zu lesen ist. „Jesus ist der Grund für diese Festtage“ oder auch „Jesus ist die Logik für unser Leben“, übersetzte der Weihbischof die Aussage. Jesus habe seine „unglaubliche Wirkung“ dadurch erzielt, dass er sich für die Menschen hingegeben habe. Zu einer solchen Hingabe, zu einem Sich-Verschenken lade er auch die Menschen ein. „Wenn wir dieser Einladung folgen, wird uns die Fülle des Lebens geschenkt“, sagte Zekorn. Im Sich-Verschenken liege die Erfüllung. Das ermögliche ein Engagement und Wirken, das nicht auf Anerkennung und Erfolg setze, aber gerade deshalb große Wirkung erziele. Weihbischof Zekorn: „Jesus tut das, was er tut, einfach, weil es gut ist. Das ist Erfüllung: Etwas tun, einfach weil es gut ist. Das ist unsere größte Freiheit: Etwas sagen, einfach weil es gut ist.In Gesellschaft und Kirche etwas wagen, einfach weil es gut ist. Das ermöglicht auch Dialog mit Andersdenkenden, einfach weil er gut ist. Und erst recht: Mit Jesus und für ihn leben, einfach weil es das Beste ist.“

Quelle: Bistum Münster