Frankfurt – Klimafreundliche Sozialwohnungen und Platz für 17.000 Menschen: Im Nordwesten von Frankfurt soll der neue „Stadtteil der Quartiere“ entstehen.

Der Beschluss für die Entwicklung des Stadtteils fiel am 11. Dezember. Er soll auf 550 Hektar zwischen Niederursel, der Nordweststadt und Praunheim liegen. Neben 6800 Wohnungen sind dort auch drei Schulen, Kitas, Geschäfte, Freizeitanlagen, Grünflächen und Parks geplant. 5000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.

Projekt soll 1 Milliarde Euro kosten

Geplant ist fast ausschließlich sozialer Wohnungsbau; Eigentumswohnungen oder Einfamilienhäuser sind nicht vorgesehen. Martin Huber, Fraktionsvorsitzender der Partei Volt: „Der neue Stadtteil ist ein entscheidender Schritt, um die Wohnungsnot in Frankfurt wirksam zu bekämpfen. Besonders wichtig ist uns dabei, dass ein erheblicher Anteil des neuen Wohnraums genossenschaftlich oder gemeinwohlorientiert entsteht, und damit langfristig bezahlbare Mieten gesichert und vielfältige Nachbarschaften gefördert werden.“

Der Stadtteil der Quartiere wird schon seit fast 9 Jahren geplant. Mit dem Bau des Lachgrabenquartiers könnte es 2030 losgehen

Der Stadtteil der Quartiere wird schon seit fast neun Jahren geplant. Mit dem Bau des Lachgrabenquartiers könnte es 2030 losgehen

Foto: Stadtplanungsamt Frankfurt

Laut Hessenschau soll das Projekt etwa 1 Milliarde Euro kosten. Erwirtschaftet werden sollen diese unter anderem aus dem Verkauf von Grundstücken.

Schon neun Jahre lang wurde die Idee des neuen Stadtteils diskutiert. Bis die Bauarbeiten starten, soll es bis 2030 dauern. Auch Abstimmungen mit umliegenden Gemeinden und Bürgern sind noch nötig.

Kritik von Umland und BUND

Für den Bau des Stadtteils müssten umliegende Gemeinden Fläche abgeben. Die waren mit den Plänen aber nicht einverstanden.

Der BUND Frankfurt kritisiert, dass die neuen Wohnungen zu nah an Hochspannungsleitungen geplant wurden. Auch würde durch den Bau ein „Kaltluftentstehungsgebiet“ versiegelt, welches im Sommer die Kühlung des Stadtgebiets sichere. Die Bebauung liege zudem im Praunheimer Wasserschutzgebiet. Das könne zukünftig negative Auswirkungen auf die Wasserversorgung der Stadt haben.