REGION (pm/ak) – Mit einem symbolischen Akt haben Landrat Bernd Obst, Vertreter des Staatlichen Bauamts Nürnberg und Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel den ersten Abschnitt des geplanten Radschnellwegs zwischen dem Landkreis Fürth und Nürnberg freigegeben. Das rund 250 Meter lange Teilstück in Zirndorf schließt eine bestehende Lücke im Radwegenetz und markiert zugleich den Auftakt für die künftige Schnellverbindung, die beide Kommunen enger miteinander verknüpfen soll. Zugleich wurde der Abschnitt offiziell vom Staatlichen Bauamt an die Stadt Zirndorf übergeben.
Der Zuständigkeitswechsel war notwendig geworden, nachdem Zirndorf die Schwelle von 25.000 Einwohnern überschritten hatte und damit die Verantwortung für die Ortsdurchfahrt – einschließlich des neuen Radschnellwegsegments – vom Freistaat Bayern auf die Stadt überging. Im Zuge dieser Neuordnung wurde vereinbart, dass das Staatliche Bauamt den Abschnitt vollständig fertigstellt und erst dann übergibt.
Der nun freigegebene Weg misst 240 Meter in der Länge und vier Meter in der Breite. Neun Wochen dauerte die Bauzeit, ausgeführt von der Firma Strabag. Die Kosten belaufen sich auf rund 350.000 Euro. Noch fehlen Teile der Markierung sowie die Beleuchtung, die voraussichtlich im März 2026 installiert werden. Dennoch vermittelt das neue Stück bereits einen Eindruck davon, wie die spätere Verbindung aussehen soll: ein komfortabler, sicherer und durchgängig befahrbarer Weg, der einen spürbaren Beitrag zur nachhaltigen Mobilität in der Region leisten soll.
Während westlich der Jordanstraße bis zum Anschluss bei Leichendorf die weiteren Planungen in enger Abstimmung mit den beteiligten Kommunen laufen, arbeitet die Stadt Nürnberg parallel an ihren Abschnitten entlang der Rothenburger Straße, der Bibertbahntrasse bis zur Felsenstraße sowie im Umfeld der Baustelle des künftigen U‑Bahnhofs Gebersdorf.
Einen Dämpfer erhält das Gesamtprojekt jedoch aus Oberasbach. Der dortige Stadtrat hat einstimmig beschlossen, die vorbereitete Ausbauvereinbarung mit dem Freistaat Bayern und dem Landkreis Fürth nicht zu unterzeichnen. Damit bleibt auf dem zentralen Abschnitt des Radschnellwegs vorerst eine Lücke bestehen. Die Kreisverwaltung bedauert die Entscheidung, sieht darin aber keinen Rückschlag, der das Vorhaben grundsätzlich gefährden würde. Der Ausbau werde weiterhin abschnittsweise vorangetrieben – sowohl in Richtung Nürnberger Innenstadt als auch nach Stein.
Oberasbach war ein Angebot unterbreitet worden, das die vollständige Übernahme von Planung und Bau durch das Staatliche Bauamt sowie eine Ablösesumme von rund 2,6 Millionen Euro zur Deckung künftiger Unterhaltskosten vorsah. Angesichts der angespannten Haushaltslage zeigte Landrat Bernd Obst Verständnis für die Entscheidung der Stadt, auch wenn sie aus Sicht des Radverkehrs bedauerlich sei. Die Projektpartner hoffen nun, dass sich das politische Stimmungsbild in Oberasbach künftig ändert und der durchgängige Radschnellweg letztlich doch Realität wird.