
AUDIO: Mehr als ein Dutzend Glätte-Unfälle in MV (1 Min)
Stand: 27.12.2025 12:42 Uhr
In Norddeutschland war es heute auf Straßen und Gehwegen stellenweise sehr rutschig. Es gab zahlreiche Unfälle. Für weite Teile von Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg bestand über Stunden erhöhte Glättegefahr.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte seit Freitagabend großflächig vor Straßenglätte. Mittlerweile gilt die Warnung nur noch in Teilen von Südniedersachsen. In der Nacht und am Morgen waren Regen und Nebel nach tagelangem Bodenfrost innerhalb kürzester Zeit gefroren. Die Streufahrzeuge des Winterdienstes waren im Dauereinsatz.
Mehr als zwei Dutzend Unfälle in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern kam es in der Nacht und am frühen Morgen zu mehr als zwei Dutzend Unfällen, wie die Polizei am Mittag mitteilte. Die meisten seien glimpflich ausgegangen. Besonders betroffen war der südliche Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Die Polizei in Neubrandenburg zählte bis zum frühen Morgen 15 Einsätze, in zwei Fällen wurden Autofahrer verletzt.
Auf der B198 nahe Klein Trebbow kam ein 26-Jähriger mit nicht angepasster Geschwindigkeit mit seinem Auto von der Straße ab. Er kam mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus. Auch in Neustrelitz rutschte ein 29-jähriger Mann mit seinem Auto von der Straße und wurde leicht verletzt.
Das Präsidium in Rostock berichtet von elf Autounfällen aufgrund von Glätte. Meistens seien die Fahrzeuge gegen Bordsteine, Schilder oder Poller gerutscht. Verletzt wurde dabei niemand.
Fünf Verletzte bei Unfall auf A1 – sieben Fahrzeuge beteiligt
In Niedersachsen wurden bei einem Unfall auf der Autobahn 1 nahe Wildeshausen fünf Menschen verletzt. Auf spiegelglatter Straße waren gegen 4 Uhr insgesamt sieben Fahrzeuge in den Auffahrunfall involviert, wie die Autobahnpolizei Ahlhorn mitteilte. Die Feuerwehr hatte zunächst von fünf beteiligten Autos und 13 Verletzten berichtet.
Beim Aussteigen am Unfallort konnten sich die Rettungskräfte nur in kleinen Schritten fortbewegen, „da die Fahrbahn einer Eisfläche glich“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Deshalb wurde der Bereich zwischen dem Autobahndreieck Ahlhorner Heide und der Anschlussstelle Wildeshausen West immer wieder gestreut.
Die Feuerwehr hatte den Verkehrsunfall auf einen Massenanfall von Verletzten hochgestuft. Die Rettungskräfte aus dem Landkreis Oldenburg wurden deshalb von Einsatzkräften aus Vechta und Cloppenburg verstärkt. Fünf Krankenwagen brachten die Unfallbeteiligten nach Angaben der Feuerwehr vorübergehend in Krankenhäuser. Die Feuerwehr Wildeshausen war rund eineinhalb Stunden im Einsatz. Die A1 war in Fahrtrichtung Bremen bis 7 Uhr voll gesperrt.

Eine 22-jährige Autofahrerin wurde bei dem Unfall in Lastrup leicht verletzt.
In Lastrup im Landkreis Cloppenburg überschlug sich am Morgen das Auto einer 22-Jährigen, die mit ihrem Baby unterwegs war. Der Wagen sei auf einer glatten Straße in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und habe sich überschlagen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Mutter kam leicht verletzt ins Krankenhaus, das achtmonatige Kind blieb unverletzt.

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In Hamburg teils spiegelglatte Straßen und Wege
In Hamburg und im südlichen Schleswig-Holstein war es bereits am Freitagabend stellenweise spiegelglatt. Autos, Radfahrer und Fußgänger kamen in Hamburg in einigen Bereichen kaum noch voran. Die Hamburger Feuerwehr rückte zwischen 18.30 Uhr und 6 Uhr zu 87 glättebedingten Einsätzen aus.
Unfälle auch im Süden Schleswig-Holsteins
Ein Dutzend Unfälle zählte die Polizei in den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg im südlichen Schleswig-Holstein. Sechs Menschen wurden leicht verletzt. Auf der Autobahn 25 kurz hinter der Landesgrenze in Hamburg bei Curslack rutschten am Freitagabend laut Polizei zwei Autos beim Bremsen ineinander und in die Leitplanke. Vier Personen wurden verletzt, die Feuerwehr musste sie teils aus den Autos befreien. Nachdem sich kurz darauf auf der A25 ein weiterer Unfall ereignete, wurde die Autobahn zwischen Geesthacht und Curslack für rund zweieinhalb Stunden gesperrt.
Im Westen Schleswig-Holsteins war die Lage überschaubar, wie eine Sprecherin der Leitstelle sagte. Insgesamt 13 Glätteunfälle gab es dort, vor allem im Kreis Pinneberg. In Itzehoe stürzte ein E-Scooter-Fahrer, in Meldorf im Kreis Dithmarschen ein Rollerfahrer.
Weiterhin Rutschgefahr in Norddeutschland
Auch in der Nacht zu Sonntag kann es laut DWD in Teilen Norddeutschlands durch Blitzeis glatt werden. Am Montag und Dienstag sei zudem Schneefall möglich.

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