1. tz
  2. München
  3. Stadt

DruckenTeilen

Emilia (8) mit AR-Brille in der Haunerschen KinderklinkEmilia (8) mit einer Meta Quest Head Brille. © Oliver Bodmer

Eine Idee aus München: Eine VR-Brille entführt Kinder auf dem Weg zum OP in Traumwelten. Das Projekt reduziert nachweislich Stress und Stresshormone.

München – Emilia hat sich die Märchenwelt für ihren Weg zum OP ausgesucht. „Der Pegasus ist toll“, sagt die Achtjährige mit der Meta Quest Head Brille auf dem Kopf. Sie bekommt eine Lumbalpunktion im Haunerschen Kinderspital. Dabei wird Nervenwasser für weitere Untersuchungen entnommen. Professor Jan Gödeke erklärt, welche ersten positiven Erfahrungen man mit den VR-Brillen gemacht hat: „Die Kinder sind abgelenkt und schütten weniger Stresshormone aus. Das wurde im Labor bereits nachgewiesen, also macht das Ganze auch medizinisch Sinn.“ So kann zum Beispiel auf Beruhigungsmedikamente verzichtet werden.

Wie Kinder ihre Angst vor Eingriffen verlierenEin Beispiel, was Kinder durch die Bille sehen.So sehen die Kinder durch die Bille. © Oliver Bodmer

Gödeke ist gleichzeitig Professor für digitale Transformation in der Kinderchirurgie. Als er auf Markus Strobl traf, Gründer des Münchner Start-ups SO GEHT WOW, hatten beide die Idee für das Projekt. Strobl hatte bereits einen virtuellen Delfin geschaffen und den virtuellen Klinik-Clown FrédARico. Für das neue Projekt FrédARico RIDE wollte er vor allem den Weg zum OP für Kinder zum positiven Erlebnis gestalten.

Das sind die zwölf schönsten Parks in München – nicht alle sind bekanntDie Stadt München ist umgeben von schönster Natur. Berge und Seen ziehen jährlich Millionen Touristen an. Doch man muss nicht immer die Stadt verlassen, um schönste Natur genießen zu können. Hier sind die zwölf schönsten Parks München - darunter echte Geheimtipps. Fotostrecke ansehen

Deshalb holte er sich Entwickler von Pixar (“Findet Nemo“) ins Boot. „Ich habe auch meine eigenen Kinder gefragt und die Traumwelten mit ihnen ausprobiert“, erzählt er. Heraus kamen sechs Welten, etwa mit Piraten, Dschungel oder Weltraum. „Im Hintergrund sehen die Kinder aber noch die Umgebung und ihre Ärzte oder Pfleger. Also Mixed Reality.“

Finanziert wurde das Projekt vom Hauner-Verein. „Möglich macht den Einsatz eine großzügige Spende eines Münchner Ehepaars“, sagt Guggy Borgolte, Fundraiserin beim Hauner-Verein. „Wir sind sehr dankbar, dass wir auf diesem Weg Kindern in belastenden Situationen ein wenig ihre Angst nehmen können.“