Kronshagen. Mehr als 20 Jahre dümpelte der Grandplatz im Sportzentrum am Suchsdorfer Weg ungenutzt vor sich hin. Auch die Idee, dieses Terrain in Kronshagen zu einer generationenübergreifenden Freizeit- und Bewegungsfläche umzugestalten, reicht schon weit in die Vor-Corona-Zeit zurück. Sind jedoch diese Pläne noch zeitgemäß? Zweifel daran äußerte zuletzt der Seniorenbeirat.

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Allerlei Wirren im Zusammenhang mit der Pandemie, ein unerwartet aufwendiger und teurer Bodenaustausch – und schließlich die kurzfristige Gelegenheit, das Erdreich unter dem Grandplatz mit Sonden zur Nutzung von Erdwärme zu versehen: Das und manches mehr führte zu erheblichen Verzögerungen bei dem Projekt, für das die Vorbereitungen inklusive ausgiebiger Bürgerbeteiligung eigentlich schon längst abgeschlossen sind.

Seniorenbeirat Kronshagen skeptisch gegenüber Grandplatz

Schwung in das Projekt könnte jetzt kommen, weil die Versorgungsbetriebe Kronshagen ihre Bohrungen auf der etwa 7000 Quadratmeter großen Fläche inzwischen abgeschlossen haben. 2024 wurden Probebohrungen vorgenommen, um das unterirdische Potenzial für Erdwärme auszuloten. Nachdem ein positives Ergebnis herausgekommen war, folgten die erst vor wenigen Wochen abgeschlossenen Bohrungen, um den Boden in bis zu 300 Metern Tiefe mit Sonden auszustatten. Der Weg für die Umgestaltung des Grandplatzes zu einer Sport-, Spiel und Freizeitfläche für alle ist damit frei.

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Oder doch nicht? Skepsis meldete zuletzt der Seniorenbeirat Kronshagen an. Seit dem formellen Beschluss zur Neugestaltung seien drei Jahre vergangen, „und vieles hat sich um den Grandplatz verändert“, argumentiert das Gremium gegenüber dem Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport.

Wir kommen zu der Einsicht, dass der Ort für Senioren nicht günstig liegt.

Stellungnahme des Seniorenbeirats Kronshagen

Weiter heißt es: „In vielen persönlichen Gesprächen mit Senioren kommen wir zu der Einsicht, dass der Ort für Senioren nicht günstig liegt und darum auch nicht gewollt ist.“ Besser sei es deshalb, „dass dieser Platz den Jugendlichen überlassen wird und für uns Senioren am Abenteuerspielplatz und Bouleplatz ein Bereich ausgebaut wird“.

Für diese Variante sprechen aus Sicht des Beirats die guten Busverbindungen, aber auch die Nähe zu Toiletten und die Möglichkeit, unweit entfernt einen Kaffee am Rathausmarkt zu trinken. Zusätzlich zum vorhandenen, aber sanierungsbedürftigen Bouleplatz könnten nach Vorstellung der Senioren Bänke, Spieltische, Balance-Wege und viele weitere Bewegungs- oder Betätigungsangebote für Ältere geschaffen werden.

Grandplatz Kronshagen soll „Generationenpark“ werden

Grundsätzlich vermutet der Seniorenbeirat: „Der Aufwand, den Standort Abenteuerspielplatz aufzuwerten, dürfte geringer sein als am Grandplatz. Zuwegungen sind vorhanden, einen Bestand an Infrastruktur gibt es bereits.“

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Im Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport, der in seiner Oktober-Sitzung über diese Initiative beriet, stießen die Argumente des Seniorenbeirats aber auf wenig Widerhall. Schließlich sei von vornherein angestrebt gewesen, aus dem Grandplatz einen „Generationenpark“ zu machen, betonte die breite Mehrheit.

Auch sei der Seniorenbeirat ebenso wie die ganze Einwohnerschaft ausgiebig an den entsprechenden Planungen beteiligt worden. Ein weiterer Einwand: Sollte die Planung für den Grandplatz in wesentlichen Teilen verändert werden, könnte die Rückzahlung von umfangreichen Fördermitteln drohen. Bei zehn Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde der Antrag des Seniorenbeirats mit klarer Mehrheit abgelehnt.

Freie Bahn für den Einstieg in die Umgestaltung des Grandplatzes in Kronshagen gewährt auch der kürzlich beschlossene Haushaltsplan 2026. Für das Projekt ist eine Summe von 535.000 Euro vorgesehen.

KN