Es war ein historisches Spiel: 14.047 Fans verfolgten die Begegnung zwischen Union Berlin und Borussia Mönchengladbach im Stadion An der Alten Försterei. Nie waren es mehr Besucher bei einem Spiel in der 2. Bundesliga. Der vorherige Rekord lag bei 6676 Zuschauern, ebenfalls aufgestellt von Union im Heimspiel am 13. April dieses Jahres gegen den FC Ingolstadt. Der große Ansturm hatte derweil seinen Grund: Für die Frauen von Union konnte an diesem Tag der Durchmarsch aus der Drittklassigkeit in die 1. Bundesliga gelingen. Und Borussia war letztendlich kein Gegner auf Augenhöhe. Am Ende stand eine 1:6-Niederlage – die höchste Pleite der bisherigen Saison für das Team von Jonas Spengler.

Die Gastgeberinnen setzten Borussia von Beginn an unter Druck und nutzten in der Anfangsphase ihre ersten beiden Chancen, um auf 2:0 zu stellen. Anna Weiß staubte in der siebten Minute nach einer Ecke zur frühen Führung ab, keine 180 Sekunden später brach Naika Reissner auf der rechten Seite des Strafraums durch und jagte das Leder in die linke Ecke. Borussia ließ sich von diesem Doppelschlag zunächst nicht beirren und sorgte umgehend für den Anschlusstreffer: Nach gutem Zuspiel von Kyra van Leeuwe schlenzte Suus van der Drift die Kugel sehenswert in den rechten Giebel (18.).

Die Berlinerinnen diktierten aber in der Folge weiter das Geschehen und stellten nach einer guten halben Stunde durch Dina Orschmann den Zwei-Tore-Abstand wieder her. Die Köpenickerinnen waren kaum zu stoppen und legten kurz vor der Pause den vierten Treffer nach: Nach einem Zuspiel von Reissner lief Lisa Heiseler alleine auf Borussias Torhüter Luisa Palmen zu und schob das Leder an der machtlosen Torhüterin vorbei.

Auch nach Wiederbeginn blieb der Tabellenzweite klar tonangebend. Heiseler hätte gleich zu Beginn zweimal erhöhen können, Berlins Kapitänin jagte den Ball zunächst aus kurzer Distanz neben das Gehäuse und kam kurz drauf nicht an der gut reagierenden Palmen vorbei. Eine Ecke von Heiseler sorgte in der 54. Minute aber dennoch für das 5:1, Schneider konnte am zweiten Pfosten ungehindert einköpfen.

Nach einer Notbremse an der früheren Gladbacherin Sarah Abu Sabbah wurde Paula Klensmann mit der Roten Karte vom Platz gestellt. Kurz darauf machten die Gastgeberinnen das halbe Dutzend voll. Palmen wehrte einen Schuss von Reissner zur Seite ab, wo Celine Frank mühelos ins leere Tor abstauben konnte. Für Union Berlin und deren Anhänger konnte entsprechend frühzeitig die Aufstiegsfeier an der Alten Försterei beginnen.

„Union hat einen überragenden Tag erwischt und auch in der Höhe verdient gewonnen. Sie waren uns haushoch überlegen und steigen völlig zurecht auf. Für uns gilt jetzt, sich schnell von dieser Niederlage zu erholen und uns auf die wichtigen Aufgaben, die noch auf uns warten, zu fokussieren“, sagte Trainer Jonas Spengler. Borussia hat nur eins der vergangenen neun Spiele gewonnen.