In den vergangenen Jahren hat es immer wieder in der Gegend gebrannt. Zwischen April 2021 und April 2022 registrierte die Polizei mindestens 82 Brandstiftungen im Gebiet Heerstraße Nord. Die Ermittlungsgruppe „Quartier“ des Landeskriminalamts, die eigens zur Aufklärung dieser Taten eingerichtet wurde, sprach von über 100 Brandanschlägen, die sich überwiegend in Fluren und Mieterkellern ereigneten.
Die Tatorte konzentrierten sich auf die Großwohnsiedlung mit ihren etwa 9.000 Wohnungen und 19.000 Einwohnern. Besonders betroffen waren die Straßen Obstallee, Maulbeerallee, Blasewitzer Ring und Pillnitzer Weg. Für einen Teil der Taten machte die Polizei zwei Jugendliche verantwortlich, die gefasst wurden – aber sie können nicht alle Brandstiftungen begangen haben.
Auch in dem Hochhaus in der Obstallee, in dem das Feuer am Sonntagmorgen ausgebrochen ist, hat es erst vor drei Wochen im 9. Stock gebrannt. Drei Menschen wurden dabei verletzt, eine Person lebensgefährlich. Ob im Fall am Sonntag auch Brandstiftung vorlag, ermittelt nun wie immer in solchen Fällen ein Brandkommissariat der Polizei.