Hände mit medizinischen Geräten an einem OP-Tisch.

Stand: 29.12.2025 15:20 Uhr

Am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages haben Drohnen den Reiseverkehr am Flughafen Hannover ausgebremst. Auch eine Herz-Transplantation war von dem Vorfall betroffen.

„An die Drohnenflieger, die gestern Abend den Flughafen Hannover lahmgelegt haben: Wegen eurer Aktion wären wir beinahe nicht rechtzeitig bei unserem Patienten angekommen“, schreibt Theresa Holst auf Instagram. Die Ärztin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) war Teil des Teams, das das Spenderherz für einen schwer kranken Patienten per Flugzeug nach Hannover bringen sollte.

Ärztin: „Rund 45 Minuten verloren“

„Wir waren schon im Auto, das uns von der Entnahmeklinik zum Flughafen bringen sollte“, sagte Holst dem NDR Niedersachsen. Dann habe das Team von der Sperrung in Hannover erfahren – und überlegt, wie man sonst schnellstmöglich nach Hannover kommen könnte. Andere Transportwege hätten jedoch viel zu lange gedauert, so Holst. Schließlich sei das Herz 45 Minuten später als geplant in der MHH angekommen. Wären es fünf Minuten mehr gewesen, dann hätte man das Organ vermutlich „in die Tonne werfen können“, sagte die Ärztin. Der Grund: Bei längerem Warten kommt es zu irreversiblen Schäden durch eine Unterversorgung mit Sauerstoff. Zuerst hatte die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ) über den Vorfall berichtet.

Flüge wurden umgeleitet und gestrichen

Bestätigt ist laut einer Sprecherin der Polizei, dass mindestens vier Drohnen gesichtet wurden. Unklar ist demnach jedoch weiterhin, woher die Drohnen kamen und wer sie gesteuert hat. Nach der Sichtung der Drohnen in der Nähe des Flughafens war der Luftraum über Hannover am Freitagabend um kurz vor 21 Uhr für dreieinhalb Stunden gesperrt worden. Sieben ankommende Maschinen mussten umgeleitet werden. Wegen fehlender Maschinen wurden zudem am Samstagvormittag zwei Flüge gestrichen.

Blick auf den Schriftzug Hannover Airport an einer Gebäudefassade.

Flüge mussten wegen der Sichtungen umgeleitet und gestrichen werden. Dieses Jahr gab es mehrere ähnliche Vorfälle.

Auf einem blauen Schild das Wort "Polizei".

Diese Neuerungen würden die Polizei in Niedersachsen auch im Bundesvergleich mit weitreichenden Befugnissen ausstatten.

Eine Drohne in der Luft. (Themenbild)

Die Deutsche Polizeigewerkschaft Niedersachsen fordert mehr Tempo beim Schutz. Für „langwierige Debatten“ sei keine Zeit.

Zwei Einsatzkräfte der Polizei stehen vor einem Polizeiauto und starten eine Drohne.

Angesichts mutmaßlich russischer Drohnen über kritischer Infrastruktur in Niedersachsen hofft das Landeskriminalamt auf Mithilfe von Anwohnern.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 29.12.2025 | 12:00 Uhr