Nach zehn Jahren als Wirtin der Linde im Friedberg hörte Carmen Tomasini zum Start ins Jahr 2025 auf. Sie suchte eine neue Herausforderung – und eröffnete das Brauhaus Herzog Ludwig. In Aichach startete eine Gruppe junger Leute mit einer Café-Bar. Das waren nicht die einzigen Neuerungen in der Gastronomie im abgelaufenen Jahr. Wir geben einen Überblick, was sich 2025 im Landkreis Aichach-Friedberg alles getan hat.
Tomasini setzt im Brauhaus Herzog Ludwig auf Regionalität
Mit 130 Plätzen im Innenbereich und 200 weiteren im Biergarten war die Linde für Tomasini zu groß geworden. „Das war einfach zu viel irgendwann.“ Den Plan, ein kleineres Lokal zu übernehmen, hatte sie schon länger gehabt. Das Brauhaus Herzog Ludwig ist mit rund 30 Plätzen deutlich kleiner. Wie in der Linde setzt die Friedberger Gastronomin auch hier auf regionale Produkte. Der Unterschied für die gelernte Restaurantfachfrau: Statt eines Ruhetages kann sie es nun zweimal in der Woche etwas langsamer angehen.

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Carmen Tomasini eröffnete Anfang 2025 das Brauhaus Herzog Ludwig.
Foto: Carmen Tomasini (Archivbild)
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Carmen Tomasini eröffnete Anfang 2025 das Brauhaus Herzog Ludwig.
Foto: Carmen Tomasini (Archivbild)
Drei Freunde nutzen die Gelegenheit und sanieren die Linde
Die Linde war nach dem Abgang Tomasinis am Jahresbeginn einige Wochen geschlossen. Die drei Freunde Martin Trinkl, Manuel Vöst und Manuel Hübner führten das Restaurant weiter – nutzten die Gelegenheit, um das Lokal zu sanieren. „Es war uns wichtig, dass die Linde in Friedberger Hand bleibt“, sagte Hübner. Die Freunde investierten vor allem in die Küche, der Gastraum blieb weitgehend unverändert. Statt einer Tageskarte setzt das Dreiergespann auf eine wöchentlich wechselnde Karte. „Das macht es für uns leichter, zu planen“, erklärte Vöst.

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Nach einigen Umbaumaßnahmen öffnete die Linde im Februar wieder: Max Hudovernik, Markus Höfele, Manuel Vöst, Martin Trinkl und Manuel Hübner (von links).
Foto: Marina Wagenpfeil (Archivbild)
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Nach einigen Umbaumaßnahmen öffnete die Linde im Februar wieder: Max Hudovernik, Markus Höfele, Manuel Vöst, Martin Trinkl und Manuel Hübner (von links).
Foto: Marina Wagenpfeil (Archivbild)
Syla übernimmt das Zieglerbräu in Friedberg
Nur wenige Fußminuten von der Linde entfernt liegt das Zieglerbräu – auch hier erlebten Gäste einen Pächterwechsel. Ilir Seferi gab die Traditionsgaststätte nach fünf Jahren ab, Eglantina Syla aus Augsburg übernahm im Juli die alleinige Verantwortung. „Ich hatte ohnehin immer den Wunsch nach einem eigenen Betrieb“, verriet die damals 32-Jährige, die zuvor im Wirtshaus Unter dem Bogen in Augsburg gearbeitet hatte. „In das Zieglerbräu habe ich mich direkt verliebt.“ Auch die neue Wirtin setzt auf bayerische Küche. „Nur halt besser gekocht“, wie Küchenchef Florian Morina lachend ergänzte.

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Eglantina Syla übernahm das Zieglerbräu am Marienplatz in Friedberg.
Foto: Marina Wagenpfeil (Archivbild)
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Eglantina Syla übernahm das Zieglerbräu am Marienplatz in Friedberg.
Foto: Marina Wagenpfeil (Archivbild)
Bei der Renovierung der Kussmühle packt die ganze Familie an
Für große Freude sorgte auch die Wiedereröffnung der Kussmühle, die zuvor ein halbes Jahr lang geschlossen war. Die neuen Pächter Caro Dubitzky und Ruben Heß setzen auf bayerisch-schwäbische Küche mit regionalen Produkten. Bei der Renovierung und Einrichtung packte die ganze Familie mit an. Ein besonderes Highlight ist das wieder freigelegte Wahrzeichen der Familie Indich als großes Holzbild an der Wand.

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Ruben Heß und Caro Dubitzky setzen in der Kussmühle auf bayerisch-schwäbische Küche.
Foto: Sabine Roth (Archivbild)
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Ruben Heß und Caro Dubitzky setzen in der Kussmühle auf bayerisch-schwäbische Küche.
Foto: Sabine Roth (Archivbild)
Beim TSV Aichach zeichnet sich eine Lösung ab
In der Kreisstadt Aichach gab es Abschiede, aber auch Neuanfänge. Die Lücke, die der Rückzug von Horst und Martina Reh gerissen hat, ist noch nicht geschlossen. Das Paar, das 25 Jahre lang die Gastronomie der TSV-Halle an der Donauwörther Straße betrieben hatte, ging Anfang März in den Ruhestand. Ein erster Nachfolger-Versuch scheiterte allerdings schon nach wenigen Wochen. Der TSV kündigte im Juli den neuen Pächtern, die mediterrane und bayerische Küche bieten wollten.

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Nur kurz war „Preety & Co“ zu Gast im Restaurant des TSV. Der Verein vermisste eine Umsetzung des vereinbarten Konzepts und kündigte den Pächtern im Sommer nach wenigen Wochen.
Foto: Gerlinde Drexler (Archivbild)
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Nur kurz war „Preety & Co“ zu Gast im Restaurant des TSV. Der Verein vermisste eine Umsetzung des vereinbarten Konzepts und kündigte den Pächtern im Sommer nach wenigen Wochen.
Foto: Gerlinde Drexler (Archivbild)
Seither ist der Verein wieder auf der Suche. Doch nun biegt der TSV offenbar in die Zielgerade ein. Vorsitzender Richard Hangl berichtet auf Anfrage, dass sich inzwischen eine Lösung abzeichne. Spätestens Ende Januar sei die Neueröffnung geplant. Im Großen und Ganzen seien sich Verein und Pächter bereits einig, es gehe in Gesprächen aktuell nur noch darum, Details zu regeln. Hangl ist optimistisch: „Die Lösung wird für den TSV schon passen.“ Nach dem Wunsch des TSV soll es eine gut bürgerliche Küche geben.
Wie läuft‘s im Kögl-Nachfolger Koe in Aichach?
Auf die Schließung des Café Dahoam im Schatten der Stadtpfarrkirche zum Jahresende 2024 folgte ein Neuanfang. Ein Team junger Leute hat nach umfangreicher Renovierung und Neugestaltung des früheren Traditionscafés Kögl im Juni die Café-Bar Koe eröffnet. Niklas Rickmann berichtet: „Es läuft wirklich sehr gut bei uns.“ Das Lokal habe sich etabliert. „Wir haben viele Stammgäste und merken, dass das Konzept gut angenommen wird. Sowohl tagsüber als Café als auch abends als Bar“, sagt Rickmann. Am Grundkonzept hat das Koe-Team nach eigenen Angaben festgehalten, wenngleich an Details immer wieder gefeilt und optimiert werde.

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Die Lücke, die die Schließung des Cafés Dahoam im Schatten der Stadtpfarrkirche zum Jahresende 2024 in Aichach gerissen hatte, wurde durch die Café-Bar Koe geschlossen. Ein Team junger Leute eröffnete sie im Juni nach umfangreicher Renovierung und Neugestaltung der Räume.
Foto: Alice Lauria
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Die Lücke, die die Schließung des Cafés Dahoam im Schatten der Stadtpfarrkirche zum Jahresende 2024 in Aichach gerissen hatte, wurde durch die Café-Bar Koe geschlossen. Ein Team junger Leute eröffnete sie im Juni nach umfangreicher Renovierung und Neugestaltung der Räume.
Foto: Alice Lauria
Der Burghof ist seit Oktober in neuen Händen
Beim Traditionsgasthaus Burghof im Stadtteil Oberwittelsbach gab es ebenfalls ein Ende und einen Neuanfang. Nach zwei Jahren gaben die Pächter Elisabeth Naßl und Markus Moser Ende September auf. Es habe „viel Spaß gemacht“, sagte Naßl gegenüber unserer Redaktion. Doch der Burghof sei „eine Nummer zu groß“ gewesen. Der Kühbacher Brauereichef Umberto von Beck-Peccoz konnte als Verpächter nahezu übergangslos einen Nachfolger präsentieren: Ahwad Shukri, der schon den Peterhof in Kühbach betreibt, ist seit Oktober auch Wirt im Burghof.

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Gwendolyn von Beck-Peccoz und Umberto von Beck-Peccoz (rechts) stellten den neuen Burghof-Pächter Ahwad Shukri vor.
Foto: Gerlinde Drexler (Archivbild)
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Gwendolyn von Beck-Peccoz und Umberto von Beck-Peccoz (rechts) stellten den neuen Burghof-Pächter Ahwad Shukri vor.
Foto: Gerlinde Drexler (Archivbild)
Shukri eröffnete den Peterhof im Frühjahr. Verpächter von Beck-Peccoz berichtet: „Der Peterhof boomt ohne Ende. Er ist mehr als ausgelastet.“ Deshalb setze Shukri in Oberwittelsbach vorwiegend auf seinen Partner Dler Ali Rofi. Es sei „richtig gut losgegangen“, berichtet der Baron. Der Burghof habe frühere Thementage wieder aufgenommen, die sehr gut liefen. Auch Veranstaltungen kämen dazu. Sein Fazit: „Ich bin sehr glücklich, dass ich die beiden habe.“
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Carmen Jung
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86316 Friedberg
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Gastroszene
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