1. tz
  2. München
  3. Region
  4. Hallo München

DruckenTeilen

Im Rahmen der SEM entsteht im Osten der Stadt ein neuer Stadtteil mit Badesee. Im Rahmen der SEM entsteht im Osten der Stadt ein neuer Stadtteil mit Badesee. © Visualisierung: Rheinflügel Severin BBZ Landschaftsarchitekten

In welche Richtung entwickelt sich die Stadt München? Wo kommen immer wieder neue Münchner unter? Hallo hat die wichtigsten Maßnahmen zur Stadtentwicklung im Jahr 2026:

München – Eine der drängendsten Sorgen für viele Münchner: Wo, wie und wie lange kann ich hier noch leben? Während die Quadratmeterpreise im privaten Immobilien-Sektor steigen und steigen, hoffen viele Wohnungssuchende auf die Stadt als Vermieter.

Hallo hat nachgefragt; Laut Planungsreferat verfolgt diese noch immer das Ziel, mit der Münchner Wohnen pro Jahr jeweils 1250 neue Einheiten fertigzustellen. Während im vergangenen Jahr 1217 Wohnungen für etwa 3000 Mieter entstanden sind, plant das Unternehmen laut eigener Auskunft für 2026 den Baubeginn von 1097. Weitere 777 will es modernisieren. Heuer fertig werden sollen unter anderem Neubauten in Freiham, Neu­freimann, am Harthof, am Harras, in Ramersdorf sowie in Laim.

Münchner Stadtentwicklung 2026: Kommt eine Gartenschau?

Neuen Wohnraum soll es langfristig auch im Nordosten der Stadt geben – im Zuge der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM). Seitdem sich die Münchner im Oktober mit über 66 Prozent Zustimmung für eine Bewerbung um Olympische und Paralympische Sommerspiele in den Jahren 2036, 2040 oder 2044 ausgesprochen haben, muss die Stadt bezüglich der SEM auch für das etwaige Olympische Dorf mitdenken. Sollten die Spiele kommen, entstünde im Osten Bogenhausens zunächst das Athleten-Viertel und anschließend daraus der neue Stadtteil.

Die SEM ist seit 2008 Thema im Stadtrat. „Derzeit werden im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen Gutachten erstellt“, berichtet Planungsreferats-Sprecher Ingo Trömer. Einige gibt es schon. In Bearbeitung sind aktuell die Themen Verkehr, Badesee, Zwischennutzungen, Soziales und Grundwasser. Zukünftig will das Planungsreferat unter anderem noch eruieren, ob eine Gartenschau im Areal stattfinden könnte und wie sich vor Ort die Schall- und Schadstoffbelastung niedrig halten lässt.

Auch die Zwischennutzung der Paketposthalle ist ein Thema im Jahr 2026.Auch die Zwischennutzung der Paketposthalle ist ein Thema im Jahr 2026. © Ursula Löschau

Ein großes Thema: Da es 2025 zu massiven Mittelkürzungen in der Einkommensorientierten Förderung (EOF) durch den Freistaat Bayern kam und für 2026 noch keine Planungssicherheit herrscht, könnten Projekte wackeln oder müssten neu verhandelt werden. Prominentes, aber nicht einziges Beispiel: das Paketpost-Areal in Neuhausen mit bislang kommunizierten 40 Prozent gefördertem Wohnungsbau. Den Satzungsbeschluss hat der Stadtrat im November gefasst.

Stadt kritisiert Freistaat

Der Bebauungsplan wird erst bekanntgemacht und damit rechtswirksam, wenn und soweit auch der Bayerische Verwaltungsgerichtshof das Bürgerbegehren „HochhausSTOP“ für unzulässig hält. Vor Ort sollen 1200 Wohnungen und 3000 Arbeitsplätze entstehen.

Die Stadt grenzt sich in Sachen EOF vom Freistaat ab: Der Planungsausschuss habe laut Trömer erst kürzlich Fördermittel für bezahlbaren Wohnraum gesichert. Bei Neubauprojekten nach der sozialgerechten Bodennutzung sollen weiterhin Mietwohnungen im München Modell für mittlere Einkommen mit dem Fokus auf Familien entstehen. Wegen massiver Kürzungen des Freistaats jedoch könne der dringend benötigte Wohnungsbau für die unteren Einkommensgruppen voraussichtlich nicht in vollem Umfang gefördert werden, gibt Trömer zu bedenken.

Freiham NordIn Freiham Nord kann man bereits ein Stadtviertel erkennen.In Freiham Nord kann man bereits ein Stadtviertel erkennen. © dpa/Carsten Hoefer

Während der Osten bisher nur in den Köpfen der Planer Gestalt annimmt, lässt die Stadt im Westen Fakten sprechen. Der erste Realisierungsabschnitt für das Quartier Freiham Nord zeigt sich bereits als werdendes Stadtviertel. Für Teil zwei gibt es bald eine juristische Grundlage. „Der erste Bauabschnitt des zweiten Realisierungsabschnitts wird voraussichtlich Anfang 2026 als Satzung beschlossen“, berichtet Ingo Trömer. Anschließend folgten die Grundstücksvergaben.

Erdbeerwiese/Heuweg

Die Bebauungsplanverfahren Bauseweinallee/Erdbeerwiese (Schulbau) sowie Pasinger Heuweg/Mühlangerstraße (Geothermieanlage und Feuerwache) haben im Herbst die Erörterungsveranstaltungen durchlaufen. Die Äußerungen im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung werden aktuell geprüft und fließen in das weitere Bauleitplanverfahren ein. Eine Entscheidung dazu trifft der Stadtrat mit dem Billigungsbeschluss. Der Bebauungsplanentwurf für das Quartier am Dreilingsweg wird finalisiert. Unter anderem sollen 2026 die förmliche Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange stattfinden und die erforderlichen Gutachten fertiggestellt werden.

Westfriedhof2026 startet der Bau eines Interimsgebäudes am Westfriedhof.2026 startet der Bau eines Interimsgebäudes am Westfriedhof. © Schlaf

Im Westfriedhof gehen die Sanierungsarbeiten in eine neue Phase. Neben der Erneuerung der Gießwasserleitungen jetzt im Nordwesten und Südosten der Anlage startet voraussichtlich bis Mitte des Jahres 2026 der Bau eines Interimsgebäudes. Das ist nötig, um die Bestandseinrichtungen generalsanieren zu können. Die Gesamtmaßnahme dauert nach jetzigem Stand vermutlich bis 2030. Nach deren Abschluss will die Stadt die Wege der Hauptachse für Radler freigeben. Die ersten Generationenbänke mit Armlehnen wurden eingebaut und stehen sowohl für Trauernde als auch Spaziergänger zur Nutzung bereit. Die ökologische und gestalterische Aufwertung der Teichanlage am Eingang Baldurstraße ist bereits in Planung.

CandidplatzEine Bürgerinitiative fordert, dass der Platz frei bleibt. Doch die Stadt hat andere Pläne am Candidplatz.Eine Bürgerinitiative fordert, dass der Platz frei bleibt. Doch die Stadt hat andere Pläne am Candidplatz. © Katrin Hildebrand

Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan mit Grünordnung für die städtischen Flächen am Candidplatz ist für Anfang 2026 geplant. Dabei geht es um erschwinglichen Wohnraum und Jugendfreizeitflächen. Eine Bürgerinitiative vor Ort fordert, dass das Areal unbebaut bleibt.

Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Hallo München“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert