Frau Wussow, seit 1981 fährt „Das Traumschiff“ über die Weltmeere. Kommt ein Rollenangebot für die Reihe, muss kein Schauspieler lange überlegen. Wieviel Zeit hat man eigentlich für Sightseeing vor Ort?

BARBARA WUSSOW: Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt lange Reisen, bei denen wir viele Tage auf hoher See sind, an denen entsprechend viel gedreht wird. Wenn wir an Land anlegen und die Passagiere das Schiff verlassen, nutzen wir die Möglichkeit, in Ruhe arbeiten zu können. Aber natürlich gibt es auch mal drehfreie Phasen, die ich dann gerne für einen kurzen Ausflug nutze.

Was war Ihr schönster „Traumschiff“-Drehort?

WUSSOW: Da muss ich nicht lange überlegen – die Malediven. Ich liebe Sonne, Palmen, Strand und Meer, weshalb es mich dort magisch hinzieht. Ich war bereits viermal dort, worüber ich sehr glücklich bin. Australien war ebenfalls sehr schön. Und auch innerhalb Europas gibt es viele Traumziele, etwa Santorin, Montenegro, Elba und Korsika. Ich habe, was sehr spannend ist, bereits dreimal den Panamakanal durchquert, weil das Schiff oft diese Route fährt, während der Suezkanal inzwischen leider zu gefährlich geworden ist.

Was haben Sie auf Reisen immer dabei?

WUSSOW: Fotos meiner Familie, ein Kuscheltier meiner Tochter mit ihrem Duft darauf und mein Tagebuch, das ich seit 1972 führe, weil ich alles festhalten möchte, was ich erlebe.

Verspüren Sie, wenn Sie längere Zeit unterwegs sind, Heimweh?

WUSSOW: Ja, das kommt vor. Wenn ich fürs „Traumschiff“ drehe, bin ich von Januar bis Ende Juni unterwegs. Das ist eine lange Zeit, in der ich meine Liebsten natürlich vermisse, auch wenn wir uns per Video-Chat regelmäßig sehen. Manchmal, wenn ich an Land keine Szenen habe, kann ich zwischendurch auch mal für zwei oder drei Wochen nach Hause fliegen.

Auf dem „Traumschiff“: Offiziersassistent Noah Schütt (Louis Held, von links), Praktikantin Amrei Seibold (Banafshe Hourmazdi), Hoteldiektorin Hanna Liebhold (Barbara Wussow) und Staff-Kapitän Martin Grimm (Daniel Morgenroth).

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Auf dem „Traumschiff“: Offiziersassistent Noah Schütt (Louis Held, von links), Praktikantin Amrei Seibold (Banafshe Hourmazdi), Hoteldiektorin Hanna Liebhold (Barbara Wussow) und Staff-Kapitän Martin Grimm (Daniel Morgenroth).
Foto: Dirk Bartling, ZDF

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Auf dem „Traumschiff“: Offiziersassistent Noah Schütt (Louis Held, von links), Praktikantin Amrei Seibold (Banafshe Hourmazdi), Hoteldiektorin Hanna Liebhold (Barbara Wussow) und Staff-Kapitän Martin Grimm (Daniel Morgenroth).
Foto: Dirk Bartling, ZDF

Wie ist es für Sie eigentlich, mit Florian Silbereisen zusammenzuarbeiten?

WUSSOW: Sehr angenehm. Florian ist ein ganz reizender, liebenswerter, humorvoller und hochprofessioneller Kollege. Wenn er einen Tag zuvor in Deutschland noch eine Show moderiert hat und dann rund um den Erdball fliegt, um zu uns zu stoßen, ist er bereits am nächsten Tag ausgeschlafen und stets gut gelaunt bereit für den Dreh.

Es wird immer mal kritisiert, dass er kein gelernter Schauspieler ist …

WUSSOW: Florian ist aber ein absoluter Vollprofi, stets textsicher, er hat Talent und kommt super bei den Menschen an. Er verkörpert seine Rolle, wie ich finde, sehr gut. Deshalb halte ich die Kritik für nicht angebracht.

Sie haben 1984 als Lernschwester Elke Brinkmann in „Die Schwarzwaldklinik“ mit Ihren damaligen Kollegen Fernsehgeschichte geschrieben. Wie oft werden Sie auf diese Rolle noch angesprochen?

WUSSOW: Immer wieder, was mich sehr freut. Es ist ja keine Schande, in der erfolgreichsten Serie Deutschlands mit den herausragenden Schauspielern dabei gewesen zu sein. Es war für mich die beste Schule, die ich haben konnte. Ich bekomme sogar Briefe von Acht- bis Zehnjährigen, was damit zu tun hat, dass „Die Schwarzwaldklinik“ oft wiederholt wird und Großeltern und Eltern mit den Kleinsten die Serie auch heute noch gemeinsam schauen.

Was tun Sie am liebsten, wenn Sie nicht vor der Kamera stehen?

WUSSOW: Wenn ich nicht mit dem „Traumschiff“ unterwegs bin, freue ich mich, dass ich daheim bei meinen Liebsten bin, wir Freunde einladen und ich alle bekoche. Morgens gehe ich gerne eineinhalb Stunden mit meinem Beagle im Wiener Wald spazieren. Ach, was heißt spazieren? Mit einem Beagle muss man rennen, schließlich ist er ein Jagdhund. (lacht)

Sie sind in einem Alter, in dem andere in Rente gehen. Können Sie sich das vorstellen?

WUSSOW: Nein, das kommt für mich nicht infrage. In Österreich bin ich schon seit vier Jahren im Rentenalter. Zum Glück aber muss man als Schauspieler nicht in Rente gehen, schließlich gibt es auch ältere Rollen. Ich liebe meinen Beruf. Diesen an den Nagel zu hängen, kann und möchte ich mir nicht vorstellen. Und was heißt Ruhestand? Ich bin niemals in Ruhe.

Barbara Wussow (64) gehört als Hoteldirektorin Hanna Liebhold zur Stammbesetzung der Reihe „Das Traumschiff“. Am 26. Dezember um 20.15 Uhr zeigt das ZDF die Folge „Bora Bora“ (bereits in der Mediathek verfügbar). Die österreichische Schauspielerin, Tochter von Klausjürgen Wussow und Ida Krottendorf, wurde in den 80ern mit der „Schwarzwaldklinik“ bekannt. Später war sie auch in „Schlosshotel Orth“ und „Um Himmels Willen“ zu sehen. Wussow ist mit dem Schauspieler Albert Fortell verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Wien.

  • Klaus Müller

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  • Traumschiff

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  • Florian Silbereisen

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