Silvester in der Städteregion
Tierheim Aachen ruft zu Spenden statt Böllern auf
30.12.2025 – 09:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Hand hält einen Böller vor der Nase eines Hundes (Symbolbild): Spenden statt Feuerwerk freut die Tiere zum Jahreswechsel. (Quelle: IMAGO/Michael Bihlmayer)
Zum Jahreswechsel bitten Fressnapf und das Tierheim Aachen um Spenden für Tiere. Feuerwerk bedeutet für viele Haustiere und Wildtiere Stress, Angst und Verletzungen.
Das Tierheim Aachen und das Unternehmen Fressnapf haben kurz vor Silvester zu Spenden für Tiere statt privater Böllerei aufgerufen. Ziel sei es, Tiere im Stadtgebiet und im Kreis Aachen vor zusätzlichem Stress zu schützen und dabei auch lokale Einrichtungen zu unterstützen, schreibt das Tierheim auf der Plattform Instagram.
In dem gemeinsamen Aufruf betonen beide Partner, dass Feuerwerk für viele Tiere keine Feier, sondern eine Belastung ist. Hunde, Katzen und Kleintiere reagierten sensibel auf plötzliche Knallgeräusche und Lichtblitze. Viele suchten panisch Schutz oder zeigten extremes Fluchtverhalten. Die Spenden sollen unter anderem der Tiertafel der Städteregion Aachen „Tischlein deck dich“ sowie dem Tierheim Aachen zugutekommen.
Nach Angaben von Tier- und Naturschutzorganisationen wie dem Nabu und dem Deutschen Tierschutzbund reagierten Tiere deutlich empfindlicher auf Lärm als Menschen. Hunde und Katzen verfügten über ein wesentlich feineres Gehör. Die ungewohnten Geräusche und Lichtreize könnten Angstreaktionen auslösen. Tierhalter berichten regelmäßig von panischen Reaktionen, Futterverweigerung oder unkontrolliertem Weglaufen.
Auch für Wildtiere ist die Silvesternacht problematisch. Fachleute erklären, der plötzliche Lärm löse auch bei Vögeln und Säugetieren einen Fluchtreflex aus. Die Tiere verbrauchten dabei große Mengen Energie, die sie im Winter dringend benötigten. Vögel stiegen teils massenhaft auf, verlören die Orientierung und kollidierten mit Gebäuden oder Bäumen. Naturschutzverbände dokumentieren jedes Jahr zahlreiche verletzte und tote Tiere nach Silvester.
Die Initiatoren des Aufrufs appellieren deshalb an die Menschen in Aachen, auf private Knallerei zu verzichten und stattdessen lokale Tierschutzarbeit zu unterstützen. Jede Spende helfe, Futter, medizinische Versorgung und Unterbringung sicherzustellen.
Der Aufruf reiht sich in eine wachsende Debatte um die Folgen von Silvesterfeuerwerk ein. Während der Verkauf von Böllern anhält, setzen Tierschutzorganisationen zunehmend auf Aufklärung und freiwilligen Verzicht. In Aachen soll der Spendenaufruf ein Zeichen setzen – für mehr Rücksicht auf Tiere zum Jahreswechsel.
