2025 war ein bewegtes Jahr für Menschen und Vereine im Düsseldorfer Süden. Freudige Ereignisse, Enttäuschungen oder traurige Momente prägten die Schlagzeilen. Wir haben zum Jahreswechsel nachgefragt, was aus all den Geschehnissen geworden ist.

Der Turnerbund Hassels wurde 2025 100 Jahre alt – doch gefeiert wurde nur in einem kleinen Kreis. „Wir sind ein Verein ohne eigene Sportstätte“, erinnert der Vorsitzende Jörg Hartmann. Das Sportgeschehen findet in verschiedenen Hallen in Hassels und naher Umgebung statt. Und genau dieser Umstand ist es, der den TBH – ausgerechnet im Jubiläumsjahr – enorme Probleme bereitet. Der Abriss der Turnhalle Schillstraße zwingt die Hasselaner dort zu einer Pause bis 2029. Sportangebote mussten umquartiert werden. „Mithilfe des Stadtsportbundes“, lobt Hartmann die Unterstützung.

Kaum Ersatz hingegen dürfte sich für die bisherige Nutzung der Halle am Lärchenweg finden lassen. Die Kündigung durch den Landschaftsverband Rheinland verschärft den Platzmangel beim TBH und hat bereits zu Mitgliederschwund geführt. „Den wollen wir 2026 unbedingt ausgleichen“, formuliert Hartmann als Neujahrswunsch – und wünscht zugleich allen Menschen in Düsseldorf „viel, viel Glück“ für die kommenden zwölf Monate.

Der SFD’75 feierte 2025 seinen Fünfzigsten mit einem Fest bei einem „Tag der offenen Tür“. Kleine und große Gäste bekamen im Sportpark Niederheid Kostproben aus dem Vereinsangebot live vorgeführt, wie eine spektakuläre Turn-Show oder Karatedarbietungen. An Menschenkicker oder Teufelsbalken konnten die Besucher ihre Geschicklichkeit beweisen. Oberbürgermeister Stephan Keller hob in seiner Jubiläumsrede die Bedeutung der engagierten Menschen im Süden für die Sportstadt hervor. 2026 will der SFD’75 den Zusammenhang von Sport und Gesellschaft betonen. Kinderschutz, Erste-Hilfe vor Ort und Demokratisierung werden Themen sein. Neue Ideen gibt es, um die Kooperation mit Kitas, Schulen und Firmen zu intensivieren.

2025 hat das Restaurant „Benraths“ unmittelbar am Benrather Markt eröffnet, wo das Gastro-Ehepaar Lisa und Angelos Papazissis innovative Menüs und Feinkost anbietet. „Wir setzen auf Qualität“, lautet die Philosophie der Gourmet-Künstler, und eine breite Benrather Kundschaft lässt sich bei Frühstück, Salaten und Weinen gern verwöhnen – selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wie Inhaberin Lisa betont. 2026 soll mehr Zeit für das Familienleben gefunden werden. Ob das klappt? Im Benraths sollen 2026 Brotwünsche „aus der Stadt“ vor Ort erfüllt und Bestellungen für die Kundschaft frisch angeliefert werden. Mit der Bäckerei Hinkel ist eine Kooperation vereinbart worden.

Wer es süß und sahnig mochte, ist im „Café Bienentisch“ eingekehrt, wo zuvor das Café Kalusch Tradition und Nostalgie pflegte. Mit peppigen Raffaelo- oder Ferrero-Rocher-Torten will Luan Qorri auch jugendliche Gäste ansprechen. Ein Mittagstisch etwa mit Kohlrouladen à la Monika Kalusch erweitert demnächst wieder die Speisekarte.

Turn-Mama Annegret Biscotti ist in den Ruhestand gegangen – und die Benratherin vermisst vor allem „ihre“ sportlichen Zieh-Kinder. Stattdessen bleibt jetzt mehr Zeit für die eigene Tochter und drei Enkelinnen, die von der Oma bei Zoobesuchen begleitet oder daheim als willkommene Hausaufgabenhilfe unterstützt werden. „Ich kann mit meiner Freizeit viel anfangen“, sagt „Annegret“, wie sie als „Boss“ in der Turnhalle von den Kids genannt wurde. Berlin-Besuche bei ihrem Sohn genießt Annegret „in dieser pulsierenden Stadt“ ebenso wie eine Rückkehr nach Benrath ins gemütliche Dorf. Traurig war Annegret über den Verlust ihres Turn-Nikolauses „Charly“ Plitt, der bei einem Wohnungsbrand in der Paulsmühle 2025 gestorben ist. Für 2026 wünscht sich Annegret vor allem „Frieden auf dieser Welt“, deren Zustand der 76-Jährigen große Sorgen bereitet.

Weihnachten ohne Baum und Küche

Leben in einer Baustelle heißt derzeit das Motto bei Ines und Jürgen Thiemann nach einer Schreckensnacht mit Wasserrohrbruch und Feuerwehreinsatz. Welch eine Aufregung! Das Haus an der Kleinstraße muss nahezu komplett renoviert werden. Brauchbare Möbel und Alltagsgegenstände sind inzwischen in Kisten und Kästen verpackt und in einem Möbeltransporter untergebracht. Bloß: „Wo finde ich jetzt meine Hose oder die Bartschere?“, lauten die täglichen Fragen inmitten eines Wohnchaos. Aktuell werkelt der Elektrofachmann selbst im Keller an Leitung und Anschlüssen, während Lüfter die feuchten Wände trocknen. Auf das gewohnte Weihnachtsmenü mit Gans, Rotkohl und Knödel müssen die Thiemanns aber nicht verzichten: Sie verbringen die Festtage auswärts bei ihren Kindern.

Südclubs weltweit im Blick

Für den VfL Benrath ist es eine gute Nachricht: Die Vergabe der Frauen-Fußball-EM 2029 ist an Deutschland gegangen, und Düsseldorf wird mit der Merkur Spiel Arena einer der Austragungsorte sein. „Unser Stadion in Benrath wird dann auf jeden Fall einer der Nationalmannschaften als Trainingsstätte dienen“, bestätigt VfL-Boss Rachid Bassit. Wenn das keine guten Aussichten sind!

Bereits im August 2026 rückt die Bezirkssportanlage beim Garather SV weltweit in den Blick. 36 männliche und weibliche Teams aus den USA, Mexiko, Japan und Europa treffen beim WM-Turnier im Flagfootball aufeinander. Live-Übertragungen von dieser boomenden Trendsportart, die 2028 erstmals Teil der Olympischen Spiele sind, werden rund um den Globus ausgestrahlt. GSV-Boss Peter Heinen und Willi Sauer als Vorsitzender der Düsseldorf Panther freuen sich über diese globale Werbung.

Platzmangel in der Wintersaison hat die Tennisclubs TC Holthausen und TC 77 Düsseldorf-Wersten bei einem besonderen Projekt näher gebracht. Gemeinsam haben fleißige Hände beider Clubs eine Traglufthalle auf drei Ascheplätzen in Holthausen errichtet. „Unsere Spielerinnen und Spieler sind begeistert“, berichtet Ulrich Blank als Vorsitzender der 77er erfreut. Das „gewagte“ Projekt sorgt bislang noch für ein Minus in der Vereinskasse, sollte sich aber in der Zukunft rentieren.

Große Sprünge haben sich Sebastian Benner und Ben Albert auch für 2026 vorgenommen. Beide leiten das Indoor-Training bei einem Parcouring-Kurs des Hellerhofer SV und wollen mutige Kids für diese Szene-Sportart gewinnen, wo Springen, Klettern und Laufen „grenzenlose“ Lebensfreude erlebbar machen. Ein Parcour aus Matten, Kästen, Böcken und Klettergerüst lässt die Teilnehmenden „Freiheit spüren“, wie Sebastian, der Student für Fitness, betont. Und keinen Sorge: Das gewagte Abenteuer wird nach und nach in kleinen Schritten eingeübt. Sein Tipp für Kids im neuen Jahr: Einfach mal vorbeikommen.