434 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Düsseldorf und Ravensburg. Aber wenn es um die Unterstützung der Ravensburg Towerstars im entscheidenden siebten Finalspiel der DEL2 gegen die Dresdner Eislöwen geht, dann passt zwischen die Fans der Oberschwaben und den Anhängern der Düsseldorfer EG aktuell kein Blatt Papier. Beide Fanlager wollen nichts lieber als einen Sieg und die damit verbundene Meisterschaft der Ravensburger – aus ganz unterschiedlichen Motiven.

„Bewiesen, wie stark sie mit dem Rücken zur Wand sind“

Kern ist Sportreporter bei der „Schwäbischen Zeitung“ und begleitet als solcher die Towerstars durch die Saison, also eben auch durch die laufende Finalserie. Durch das Wellenbad der Ravensburger Gefühlswelt. 1:0 geführt, 1:3 zurückgelegen, mit dem Rücken zu Wand, dann zwei Siege, 3:3, das entscheidende Spiel in eigener Halle.

Wie schätzt Kern also die Lage vor Partie sieben ein? „Meine persönliche Einschätzung ist, dass ich die Towerstars im leichten Vorteil sehe“, sagt er. „Zum einen haben sie in den vergangenen beiden Spielen bewiesen, wie stark sie mit dem Rücken zur Wand spielen können. Zum anderen haben sie weniger zu verlieren als Dresden.“

Sätze, die man in Düsseldorf gerne hört, die Mut machen, dass die Towerstars das Momentum auch wirklich zu ihren Gunsten nutzen können. „Dresden hat viel Geld in die Hand genommen, um den Sprung in die DEL zu schaffen. Vielleicht löst dieser Druck eine kleine mentale Blockade in den Köpfen der Eislöwen aus“, sagt Kern, der natürlich auch beim siebten Spiel in der Halle sein wird.

Towerstars mit begrenzten finanziellen Mitteln

Ein Erfolg der Schwaben wäre in jedem Fall eine Überraschung. „Finanziell backen die Oberschwaben deutlich kleinere Brötchen als etwa die Kassel Huskies, Krefeld oder Dresden. Ein Beispiel dafür: Nach der Einbürgerung von Adam Payerl [Ex-Düsseldorfer, d. Red.] spielen die Towerstars seit Monaten nur mit drei Ausländern. Bei Dresden dagegen saß der Schwede Johan Porsberger in fünf der sechs bisherigen Finalspiele als überzähliger Ausländer auf der Tribüne“, so Kern weiter. Übrigens: ein ausführliches Porträt der Ravensburg Towerstars finden Sie hier.

„Road to glory“ haben die Towerstars ihr Motto für die Play-offs getauft. Gewinnen sie am Dienstagabend, würde diese Glory bis nach Düsseldorf widerhallen. 434 Kilometer Luftlinie hin oder her.