Der CSU-Europaabgeordnete Manfred Weber ist als Chef der christdemokratischen Parteienfamilie Europas (EVP) mit klarer Mehrheit für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden. Politikerinnen und Politiker aus zahlreichen EU-Ländern bestätigten den 52-Jährigen auf einem Kongress im spanischen Valencia mit einer Mehrheit von 89 Prozent im Amt. Damit erhielt Weber genauso viele Stimmen wie bei seiner ersten Wahl 2022 in Rotterdam. Gegenkandidaten gab es keine.

Die EVP ist die konservative EU-weite Parteienfamilie, der CDU und CSU angehören. Im Europaparlament stellt sie mit 188 von 720 Abgeordneten die mit Abstand größte Fraktion. Neben dem Parteivorsitz hat Weber seit mehr als zehn Jahren auch den Fraktionsvorsitz der EVP inne. 2019 hatte der CSU-Politiker für den Chefposten in der EU-Kommission kandidiert, der dann aber an Ursula von der Leyen ging.

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und CDU-Chef
Friedrich Merz reisten nach Valencia. Merz sagte in einer Rede unter
großem Applaus der Delegierten eine entschiedene Politik zur Stärkung
der Europäischen Union zu.

Von der Leyen nannte Weber einen „lieben Freund“. „Du hast die EVP stark
gemacht“, sagte sie auf dem Kongress und lobte ihn für seine
„herausragenden Führungsqualitäten“. Sie sprach Weber ihre „volle
Unterstützung“ für dessen zweite Amtszeit an der Spitze der
Parteienfamilie aus.

Weber reklamierte in seiner Rede eine führende Rolle für die EVP beim Kampf gegen populistische Parteien. Diese Rolle sei besonders bei der Hilfe für die Ukraine und bei der Stärkung der sozialen Marktwirtschaft gegen Länder mit autoritären Herrschaftsformen wichtig. „Die wichtigste Aufgabe unserer Generation, und alle führenden Politiker haben es heute in ihren Reden betont, ist eine gemeinsame Verteidigungs- und Außenpolitik“, sagte Weber angesichts des russischen Angriffskriegs und der schwindenden US-Hilfe für die Ukraine.

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