Rheinmetall baut ein weiteres Kooperationsprojekt mit einem US-Konzern auf. Der Düsseldorfer Dax-Konzern will mit dem US-Giganten Lockheed Martin Raketen und andere Flugkörper in Europa gemeinsam bauen und vermarkten. Unter Führung von Rheinmetall und mit Sitz in Deutschland wird ein neues Kompetenzzentrum vorrangig in Deutschland und anderen europäischen Ländern tätig sein, erklärte Rheinmetall. Die Regierungen in Berlin und Washington müssen noch zustimmen.

Bei dem Projekt knüpft Rheinmetall-Chef Armin Papperger an die Kooperation mit Lockheed Martin beim Bau des Kampffliegers F35 an. Die Düsseldorfer wollen im Juli damit starten, Rumpfteile für den Tarnkappenbomber in Weeze am Niederrhein zu produzieren. Rheinmetall erhielt diesen Auftrag als Deutschlands wichtigster Rüstungskonzern, damit ein Teil des Bestellvolumens für aus Deutschland bestellte F35 hierzulande landet.

2023 schlossen sich Rheinmetall und Lockheed Martin bereits zusammen, um gemeinsam ein neues Mehrfachraketenwerfer-System zu entwickeln, das von der Bundeswehr eingesetzt werden könnte.

Papperger freut sich über die immer engere Kooperation: „Zwei starke Partner haben sich gefunden. Wir freuen uns, in der bewährten Kooperation mit unseren Freunden aus den USA den nächsten Schritt zu gehen. Lockheed Martin und Rheinmetall ergänzen sich mit ihren spezifischen Fähigkeiten und technologischen Kompetenzen auf hervorragende Weise. Im wachsenden europäischen Markt wollen wir mit Raketen und Flugkörpern, bei denen wir einen erheblichen Bedarf sehen, eine bedeutende Rolle spielen. Rheinmetall wird sich dabei nicht nur im vertrieblichen Bereich, sondern auch mit signifikanten Produktionsanteilen ins Spiel bringen.“

Für Papperger sind die europäischen Kooperationsprojekte mit US-Partnern auch wichtig, um in den USA weiterhin gute Chancen zu haben, den Auftrag zum Bau eines neuen Schützenpanzers zu erhalten, was einen Umsatz von Milliarden Euro bringen würde.

Bei der Zusammenarbeit mit Lockheed muss aber gesehen werden, dass die Deutschen Juniorpartner sind: Obwohl die Aktie um fast 600 Prozent in den letzten drei Jahren gestiegen ist, hat Rheinmetall einen Börsenwert von 68 Milliarden Euro. Lockheed hat einen Börsenwert von fast 100 Milliarden Euro.