Kleine Wohnung renovieren: So wurde ein unpraktischer Raum zur funktionalen 30-Quadratmeter-Wohnung in der Nähe des Arc de Triomphe.
Nur 30 Quadratmeter hat dieses kleine Apartment im Herzen von Paris – doch das genügte einem französischen Ehepaar, das in die USA ausgewandert war, um sich einen charmanten Zweitwohnsitz in ihrer Heimat zu schaffen. Das Apartment war zu Beginn „nicht sehr gut aufgeteilt“, wie die Innenarchitektin Adeline Hemonnot erklärt, die zusammen mit der Kunstkuratorin Anne Sirot beauftragt wurde, die Wohnung vollständig umzugestalten. Das Mini-Apartment sollte von Hemonnot wie eine kleine Hotelsuite konzipiert werden, in der alle Funktionen harmonisch in einem warmen Design im Pariser Stil untergebracht sind – auf überflüssigen Schnickschnack sollte jedoch verzichtet werden. „Ich habe vor allem daran gearbeitet, den Tagesbereich – den Eingang, die Küche, das kleine Wohnzimmer – und den Schlafbereich voneinander abzuteilen, in den man durch Schiebetüren gelangt. Dort gibt es eine Bettnische, die vom Badezimmer durch ein Innenglasfenster getrennt ist, sodass auch dort Tageslicht hingelangt.“ Der Schlaf- und Badezimmerbereich wurde von der Innenarchitektin mit Schiebetüren abgetrennt, die durch Zierleisten einen klassischen und doch verspielten Look erhielten.
Das Mini-Apartment ist als Hotelsuite konzipiert und kombiniert den schlichten Komfort einer Privatwohnung mit der zeitlosen Eleganz klassischer Pariser Hotels. Umgeben von weißen Täfelungen, führen die Schiebetüren im Wohnzimmer mit ihren blauen Zierleisten links ins Bad und rechts ins Schlafzimmer. An der Wand ein von Anne Sirot kuratiertes Gemälde auf Holz von Luis Filella, die Wandleuchte in der Mitte ist von Modern Métier. Auf der Konsole aus Nussbaum steht die Tischleuchte „Orta“ von Adeline Hémonnot, für Fantera Studio. Auf der Fensterbank Kissen von Lindell & Co.
Valerio GeraciClassy und modern
Die kunstvoll gestalteten Schiebetüren, die Zierleisten und die Wandprofile zeugen von klassischem Pariser Flair, während die sanfte Farbgebung modern wirkt und von der US-amerikanischen Ostküste inspiriert ist: Jede Menge Weiß, natürliche Materialien und Tapeten von Pierre Frey schaffen eine luftige Atmosphäre – eine beigefarbene Wandverkleidung des französischen Textil-Labels erinnert aufgrund ihrer strukturierten Textur an die Faserhülle einer Kokosnuss. Gegenüber dem Schlaf- und Badezimmer liegt die Küche, deren Decke – und teils auch die Wände – in einen pastelligen Blauton gehüllt wurde. „Da der Eingangsbereich, die Küche und das Wohnzimmer in einem Raum liegen, habe ich im Küchen- und Eingangsbereich eine abgehängte Decke gestaltet, um durch die verschiedene Volumina eine Abgrenzung zu symbolisieren, die es so aber eigentlich nicht gibt. Durch das Spiel mit verschiedenen Ebenen und Farben sollten die Bereiche besser definiert werden.“
Die 30 Quadratmeter große Wohnung sollte zwar im Stil einer Hotelsuite gestaltet werden, aber dennoch über eine funktionale Raumaufteilung verfügen. Um Platz zu sparen, richtete die Innenarchitektin einen multifunktionalen Wandschrank im Eingangsbereich ein, der nicht nur zum Aufhängen von Mänteln und Jacken dient, sondern auch als Stauraum für die Koffer des Paars, die zentimetergenau hineinpassen. „Es ist eine absolute Maßanfertigung“, erklärt Adeline Hemonnot, der es außerdem gelang, den Heizkörper geschickt zu verstecken, indem sie um ihn herum ein Wandregal einrichtete, das Küche und Wohnzimmer voneinander abgrenzt und Platz für persönliche Gegenstände und Bücher bietet. Im Wohnzimmer schuf sie über die gesamte Länge der Fenster hinweg eine gepolsterte Bank, die weitere Sitzmöglichkeiten schafft. Die großzügigen Wohnzimmerfenster sind mit hellen Vorhängen ausgestattet, die bei Bedarf zugezogen werden können, sodass ein gemütlicher Kokon entsteht.