Die Europäische Union arbeitet an einem «Plan B», sollte die Trump-Regierung die Ukraine-Gespräche aufgeben und eine Annäherung an Moskau suchen. Das erklärte die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas der Financial Times.
«Wir sehen Anzeichen dafür, dass die Amerikaner überlegen, die Ukraine zu verlassen und keinen Deal mit Russland mehr anzustreben, weil es zu schwierig ist», sagte Kallas. Sollte Washington die Sanktionen gegen Russland lockern, wolle Brüssel den wirtschaftlichen Druck aufrechterhalten – auch gegen Widerstände aus den eigenen Reihen. Ungarn hat laut Bericht angedroht, eine Verlängerung der EU-Sanktionen im Juli zu blockieren.
Als Ausweichlösung prüfe die EU, Sanktionen notfalls auf nationaler Ebene aufrechtzuerhalten. Kallas betonte jedoch, das Ziel bleibe ein gemeinsames Vorgehen. Die USA hätten als Teil ihrer Friedensvorschläge eine Lockerung der Sanktionen und die Wiederaufnahme wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit Russland angeboten – inklusive möglicher Anerkennung der Krim als russisch. Kallas stellte klar: «Krim ist Ukraine.»