„Der Geist der Bücher ist ein Lächeln, das allen gilt,“ das bemerkte die Buchhändlerin und Verlegerin Sylvia Beach.

Ein Lächeln ins Gesicht zaubert die reizende Geschichte aus dem England der zwanziger Jahre, „Verzauberte April“ von Elisabeth von Arnim.
Vier sich unbekannte Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben sich von einer Annonce „An all jene, die Glycinien und Sonnenschein zu schätzen wissen“ angesprochen gefühlt und mieten für den Monat April ein kleines mittelalterliches Castello an der italienischen Mittelmeerküste. Alle Vier haben triftige Beweggründe, ihrem trüben Londoner Leben zu entfliehen. Der Aufenthalt im Castello verzaubert jede von ihnen, sie verwandeln sich und fangen an das Leben mit anderen Augen zu sehen.
Es ist ein Genuss, als Leser an der Mittelmeer-Romantik teilhaben zu dürfen und den Zauber der Geschichte auf sich wirken zu lassen.
Literarisch ist das Buch ein Kleinod, da die romantische Idylle mit netten kleinen englischen Ironien gewürzt ist; auch das Theaterstück, wie ich mich selbst überzeugen konnte, ist sehenswert!

„Die Kunst war ihr Leben – Kandinsky ihr Schicksal“ so lautet der Untertitel des Romans „Die Malerin“ von Mary Basson.
Die junge Gabriele Münter will gegen alle Widerstände Malerin werden. Sie wird eine Schülerin von Wassily Kandinsky, verliebt sich in ihn und wird seine Muse und Gefährtin. Da Kandinsky noch verheiratet ist, leben die beiden in wilder Ehe zusammen, was zur damaligen Zeit einem Skandal glich. Gabriele ist von Kandinsky fasziniert, der zugleich Genie und unberechenbar ist, seine Stimmungsschwankungen machen das Zusammenleben mit ihm nicht leicht. Während Kandinsky als Meister der Abstraktion und Begründer des Blauen Reiters zu Weltruhm gelangt, versucht Ella, wie Gabriele genennt wird, zeitlebens ihren Platz als Frau in der Kunst zu finden.
Als der Krieg ausbricht, werden die beiden getrennt. Lange Zeit glaubt Ella, dass ihre große Liebe Kandinsky bereits tot ist und gibt sich ihrer Trauer hin. Aber dann treffen die beiden doch noch einmal aufeinander …..
Nach der wahren Geschichte der großen Malerin Gabriele Münter, die mit ihrer Hingabe an die Kunst und an die Liebe allen Gefahren ihrer Zeit trotzte.

Um meine Eindrücke dieses lesenswerten Romans zu vertiefen, nahm ich zum Abschluss meines Lesemonats das Buch „Wassily Kandinsky und Gabriele Münter“ von Annegret Hoberg zur Hand!
In diesem Band werden Auszüge aus dem Briefwechsel von Wassily Kandinsky und Gabriele Munter in großem Umfang und im Zusammenhang zitiert. Dieser briefliche Dialog bietet Einblick in die Beziehung des berühmtesten Malerpaares unseres Jahrhunderts, das in den Jahren seines Zusammenseins von 1902 – und besonders von 1908 bis 1914 — den epochalen Durchbruch zur modernen Malerei vollzogen hat. Die Vielzahl der hinterlassenen Briefe machte eine Beschränkung auf Schwerpunkte nötig. 1908 entdeckten die Beiden Murnau und Kochel, die Aufenthalte dort brachten die entscheidenden Impulse für ihre Malerei und leiteten die produktivste Schaffensphase im Leben beider Partner ein. Diese Murnauer Jahre sind seither untrennbar mit der Geburtsstunde des „Blauen Reiter“ verbunden.
1994 veröffentlichte Annegret Hoberg ihr mit zahlreichen Bildern versehenes Buch „Wassily Kandinsky und Gabriele Münter in Murnau und Kochel 1902–1914, Briefe und Erinnerungen.“

Allzeit interessanten Lesestoff wünscht Euch Sabine