Als der Schlusspfiff im Spiel zwischen dem FC Augsburg und Holstein Kiel ertönte, schrillten die Jubelschreie der „Störche“ gut hörbar durch die längst verstummte Arena. Die Kieler feierten den im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga überlebenswichtigen 3:1-Erfolg anschließend ausgelassen mit ihren mitgereisten Fans.

„Wir haben einen verdienten Auswärtssieg gefeiert“, freute sich Steven Skrzybski. „Jeder kann die Tabelle lesen, die drei Punkte brauchten wir.“ Trotz der Freude über den wichtigen Dreier richtete der Routinier den Blick direkt auf die restlichen zwei Saisonspiele. „Aber das ist nur gut, wenn wir jetzt so weitermachen.“ Denn mit dem Sieg in Augsburg haben die Kieler den Rückstand auf den 1. FC Heidenheim und den Relegationsplatz zwar verkürzt, müssen aber mindestens noch einen Punkt aufholen.

FC Augsburg bestimmt die Anfangsphase

Dabei sah es zu Beginn der Partie ganz und gar nicht danach aus, dass Holstein einen so deutlichen und souveränen Auswärtserfolg feiern würde. Der FC Augsburg dominierte die ersten Minuten und ließ den Aufsteiger kaum einmal durchatmen – die Führung für die Gastgeber schien nur eine Frage der Zeit zu sein.

„Augsburg hat viel Druck gemacht und viele Flanken geschlagen. Wir hatten einige Probleme“, erkannte auch Skrzybski. „Dann haben wir die Nadelstiche aber zum richtigen Zeitpunkt setzen und uns mit den Toren belohnen können.“ Maßgeblich beteiligt an allen dieser drei Nadelstiche war Alexander Bernhardsson.

„Das war ein Weltklasse-Pass, ein magischer Pass.“

Alexander Bernhardsson

Doppeltorschütze für Holstein Kiel

Bernhardsson setzt die Nadelstiche für Holstein Kiel

Nach einem Solo über 50 Meter wurde der Schwede im Strafraum von Augsburgs Chrislain Matsima von den Beinen gegrätscht, den fälligen Elfmeter verwandelte Shuto Machino zur zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Kieler Führung (25.).

Noch vor der Halbzeitpause versetzte Bernhardsson den Augsburgern den zweiten entscheidenden Stoß: Skrzybski schickte den 26-Jährigen mit einem langen Pass auf die Reise, und der Torjäger besorgte das 2:0 für sein Team (40.). „Das“, schwärmte Bernhardsson, „war ein Weltklasse-Pass, ein magischer Pass!“

Siebter Saisontreffer für Alexander Bernhardsson

Kurz nach dem Wiederbeginn war es dann erneut Bernhardsson, der zustach: Wieder ebnete Skrzybski seinem Sturmpartner mit einem feinen Zuspiel den Weg, wieder verwertete „Berra“, wie er von seinen Mitspielern genannt wird, die Chance eiskalt.

Wermutstropfen für Holstein Kiel: Shuto Machino musste verletzt ausgewechselt werden und droht für den Saisonendspurt auszufallen.
Foto: dpa / Armin Weigel

Wermutstropfen für Holstein Kiel: Shuto Machino musste verletzt ausgewechselt werden und droht für den Saisonendspurt auszufallen.Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize

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„Man sieht, wie wichtig er für uns ist, wie er den Elfmeter herausholt und die Tore macht“, lobte Skrzybski. „Er war zwischendurch lange verletzt, aber jetzt sieht man, welche Klasse er hat und wie gut er uns tut.“ Seine eigene Leistung mit den beiden Torvorlagen wollte der 32-Jährige nicht überbewerten, stattdessen lobte er die beeindruckende Effizienz der Kieler – und die starke Defensivleistung.

Skrzybski lobt die Defensive von Holstein Kiel

„Absolut! Was wir vorne gemacht haben, war sehr gut“, fand auch Skrzybski. „Aber man muss auch mal sagen, dass wir hinten heute sehr stark waren. Sowohl Tommy (Thomas Dähne, Anm. der Redaktion) im Tor als auch die Dreierkette haben wahnsinnig verteidigt. Es ist nicht so einfach, wenn da dauernd die Flanken reinfliegen.“

Tatsächlich entstand während der zweiten Halbzeit nie der Eindruck, dass Holstein die Partie noch hätte aus der Hand geben können. Daran konnte auch das Gegentor durch Steve Mounié kurz vor dem Ende nichts mehr ändern (90.). Einziger Wermutstropfen blieb die Verletzung von Machino, der in einem Zweikampf umgeknickt war und kurz vor der Halbzeit ausgewechselt werden musste. „Ich bin heute rundum zufrieden“, resümierte Skrzybski. „Wenn Shuto nicht schwer verletzt ist, ist alles top.“