02:55 Uhr
Auch Sainz mit Warnung
Was für Pierre Gasly gilt, gilt auch für Carlos Sainz. Auch der Williams-Pilot wurde wegen des gleichen Vergehens vorgeladen und blieb straffrei. Auch seine Begründung ist die gleiche.
Im Gegensatz zu Gasly gab Sainz jedoch an, vom Gas gegangen zu sein – allerdings erst, nachdem er von seinem Team über Gelb informiert wurde und erst kurz nach der Gelbzone. Das wurde von der Telemetrie untermauert.
Beide Fahrer dürfen damit ihre Plätze behalten.
02:51 Uhr
Gelbe Flagge missachtet: Keine Strafe für Pierre Gasly
Pierre Gasly kommt nach einem vermeintlichen Gelbverstoß mit einer Warnung seitens der Kommissare davon. Der Alpine-Pilot wurde nach dem Rennen noch einmal zu den Stewards zitiert, weil er während einer gelben Flagge nicht verlangsamt haben soll.
Das war auch so, doch bei der Anhörung verteidigte sich Gasly, dass er weder eine gelbe Flagge, noch ein stationäres Auto gesehen habe. Bei der Auswertung der Onboard-Aufnahmen stellten die Kommissare fest, dass eine gelbe Flagge geschewnkt wurde – allerdings nur von einem einzelnen Streckenposten vor einem gelben Hintergrund an einer sehr schnellen Stelle der Strecke.
Hinzu kam, dass an diesem Punkt kein Lichtsignal installiert war, sodass weder das Team noch der Fahrer eine visuelle oder akustische Warnung erhielten. Das Fahrzeug, das die gelbe Flagge auslöste, war aus der Perspektive des Fahrers ebenfalls nicht sichtbar, da es hinter einem Kurvenausgang versteckt war.
Die Sportkommissare betrachten dies als einen besonderen Einzelfall und sprachen daher unter Berücksichtigung aller mildernden Umstände eine Warnung aus.
02:39 Uhr
Lawson: Nach Startcrash eine Sekunde verloren
Für Liam Lawson endete das Rennen praktisch in der ersten Kurve. Zwar fuhr der Neuseeländer noch bis Runde 36 mit, doch nach einer Kollision in Kurve 1 mit Jack Doohan war für ihn nicht mehr viel drin, wie Teammanager Peter Bayer bei Servus TV sagt: „Liam hatte leider direkt nach dem Start einen sehr unglücklichen Zwischenfall, und das Auto war stark beschädigt. Er hat fast eine Sekunde pro Runde verloren“, verrät er.
Weil die Racing Bulls aufgrund der Wettervorhersage noch die Hoffnung hatte, dass bei Regen eine Menge möglich sein würde, ließ man Lawson noch mitfahren. Doch als klar war, dass kein Regen kommen würde, holte man ihn in die Garage.
Lawson selbst sagt: „Wir hatten einen wirklich guten Start. In Kurve 1 hat sich eine große Lücke aufgetan, also bin ich reingestochen und bin dem vor mir gefolgt, als ich dann einen Schlag von der Seite gespürt habe.“
„Dabei haben wir uns große Schäden eingefangen und wir haben auf Regen gehofft, aber der ist leider nicht gekommen“, so der Neuseeländer. „Es ist schade, denn das Team hat dieses Wochenende einen großartigen Job gemacht und das Auto war schnell. Wir schauen jetzt auf die Triple-Header-Wochen, setzen neu an, blicken nach vorne und arbeiten weiter an Verbesserungen.“
02:18 Uhr
Vasseur: Ferrari hat es gut umgesetzt
Teamchef Frederic Vasseur sieht kein Problem im Rennen von Ferrari. Er kann zwar den Frust seiner Fahrer verstehen, „aber am Ende wurde es gut umgesetzt“, behauptet der Franzose. „Denn Lewis war hinter Charles. Er war auf einem weicheren Reifen, wir haben ihn vorbeigelassen. Und dann, wie es unsere interne Regel im Team vorsieht, haben wir die Position am Ende wieder getauscht.“
„Ich denke, wir haben Lewis die Chance gegeben, vor Charles zu kommen, aber es wäre zwischen ihnen unmöglich gewesen zu überholen, wenn wir das nicht erlaubt hätten. Es war die Gelegenheit für Lewis, zu Antonelli aufzuschließen, und ich denke, wir haben einen guten Job gemacht“, stellt er klar.
Dass Lewis Hamilton das Ganze zu lange dauert, das kommentiert er so: „Man muss in solchen Situationen verstehen, ob man schneller ist als das Auto vor einem, weil man DRS hat ?- oder weil man wirklich mehr Pace hat. Wir haben eine Runde gebraucht, um eine Entscheidung zu treffen, und eine Runde, um sie umzusetzen. Damit war der Nachmittag dann auch schon um.“
01:51 Uhr
Hamilton erklärt seine Funksprüche
Lewis Hamilton hat seine kritischen Funksprüche relativiert, die während seines Duells mit Teamkollege Charles Leclerc gesendet wurden. Der Brite war sichtlich enttäuscht darüber, hinter Leclerc festzuhängen, obwohl er sich selbst als schneller einschätzte.
„Alles, was ich sehen konnte, war ein Mercedes vor mir, und ich dachte, vielleicht können wir auf Platz sechs vorfahren. Aber wir haben in diesen Runden [hinter Leclerc] viel Zeit verloren“, erklärt Hamilton. „Ich war in dem Moment ganz klar schneller, aber die Entscheidung kam meiner Meinung nach nicht schnell genug. Ich habe kein Problem mit dem Team oder mit Charles, aber ich denke, wir könnten es besser machen.“
Zwar zeigte er im Funk Verständnis dafür, dass das Team beide Fahrer fair behandeln wolle – seine Hauptkritik war jedoch das Zögern. „Das Team meinte immer wieder ‚Wir kommen darauf zurück‘ – das hat mich gestört. Ich wünsche mir einfach schnellere Entscheidungen.“
„Ich hätte viel schlimmere Dinge sagen können – wie andere in der Vergangenheit“, betont er und meint: „Ein Teil davon war Sarkasmus. Man muss verstehen, dass wir im Auto unter enormem Druck stehen. Da kommen nun mal keine sanften Nachrichten rüber. Es war nicht mal Wut – ich habe nicht geflucht – ich wollte einfach, dass eine Entscheidung getroffen wird! Die sitzen da mit allen Daten vor sich, also entscheide einfach. Wir im Cockpit sind im Überlebensmodus, der Computer denkt schneller.“
01:36 Uhr
Norris: Max Verstappen fährt nicht clever
Geht es nach Lando Norris, dann hätte Max Verstappen auch so Rang drei holen können – wenn er etwas cleverer gefahren wäre.
Nach dem Zweikampf mit dem Red-Bull-Piloten gefragt, sucht Norris nach einer Antwort. „Es war okay“, sagt er nach einer Weile und weiß nicht so recht, ob er wirklich seine Meinung sagen soll oder nicht – so scheint es zumindest.
„Weißt du, er kämpft hart. Aber das ist seine Sache“, legt er nach. „Er hat sich sein eigenes Rennen ruiniert. Er fährt nicht besonders klug.“ Verstappen hätte auf Rang drei fahren können, „aber er hat’s nicht geschafft – wegen genau dem“, stichelt der McLaren-Pilot. „Er kämpft hart, wie man es von ihm erwartet. Aber so ist es nun mal.“
01:10 Uhr
Kollision Hamilton/Sainz: Keine Strafe
Die Kommissare untersuchten nach dem Rennen noch eine Kollision zwischen Hamilton und Sainz in der letzten Runde. Sainz hatte Hamilton in Kurve 17 angegriffen, dieser hatte die Tür zugemacht und es kam zur Kollision. Doch die Stewards entschieden: keine weiteren Maßnahmen!
Die Begründung im Wortlaut:
„Auto 55 versuchte ein Überholmanöver auf der Innenseite von Auto 44 in Kurve 17, wobei beide Fahrzeuge am Scheitelpunkt kollidierten. Die Sportkommissare stellen fest, dass beide Fahrer zu dem Vorfall beigetragen haben, da sich Auto 55 nicht klar in eine Position brachte, um gemäß den Richtlinien für Fahrverhalten Anspruch auf die Ideallinie zu haben.“
„Gleichzeitig bog Auto 44 früher als üblich in die Kurve ein und beeinträchtigte dadurch den Fahrer von Auto 55 in dessen Überholversuch. Keinem der beiden Fahrer wird die Hauptschuld an der Kollision zugesprochen, weshalb keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden.“
01:05 Uhr
Leclerc: Besser, ich sage nichts …
Charles Leclerc wird nach dem Rennen natürlich auf den Funkstreit bei Ferrari angesprochen. Seine Reaktion: „Meistens sage ich etwas, aber heute denke ich, dass ich besser nichts sage. Ich denke, die Geschichte wird ohnehin schon groß genug und wir müssen es einfach besser machen, das ist sicher. Heute war nicht ideal und weit davon entfernt, unser Potenzial auszuschöpfen. Wir müssen uns als Team neu formieren und besser werden.“
„Ich denke, wir hätten vielleicht vorher etwas mehr darüber sprechen sollen, bevor wir den Tausch machen“, meint er weiter. „Du versuchst, mit diesen Reifen bis zum Ende durchzufahren, also kümmere ich mich um meinen Reifenverschleiß, und plötzlich wird alles komplizierter.“
Spielt da vielleicht auch der Frust eine Rolle, dass Ferrari nur um hintere Positionen kämpft? „Natürlich, ja“, gibt Leclerc zu. „Da ist die Frustration, dass ich zu dem Zeitpunkt um Platz acht kämpfte und keine Fortschritte machte. Ich hatte wirklich Probleme mit dem Auto – das ist schon frustrierend. Und dann kommt alles andere noch obendrauf. Der Funk gibt dabei nicht immer das wahre Bild wieder – in diesem Fall wahrscheinlich schon.“