Vier Festnahmen und Durchsuchungen von insgesamt 15 Objekten – darunter Wohn- und Geschäftsobjekte – in Duisburg, Kleve, Leverkusen sowie in den Niederlanden standen im Mittelpunkt einer Drogenrazzia der Polizei am gestrigen Mittwoch.

Zuvor hatte es umfangreiche Ermittlungen der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW) zusammen mit der Kriminalpolizei Duisburg gegeben.

Die Einsätze richteten sich gegen fünf Beschuldigte im Alter von 32 bis 54 Jahren und weitere Hintermänner. Diese sind nach Angaben der Polizei verdächtig, ein weitverzweigtes Handelsnetz für den Vertrieb von Betäubungsmitteln unterhalten und alleine im Zeitraum November 2019 bis Mai 2021 rund eine Tonne Cannabisprodukte sowie mehrere Dutzend Kilogramm Kokain nach Deutschland importiert und bundesweit veräußert zu haben. Um ihre Geschäfte zu verschleiern, kommunizierten die Beschuldigten den Ermittlungen zufolge konspirativ über Krypto-Messengerdienste.

Ferner soll die Gruppierung zwei scharfe Schusswaffen (Pistolen) an bisher nicht identifizierte Abnehmer verkauft haben. Drei Beschuldigte, für die im Vorhinein durch die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Organisierte Kriminalität NRW Haftbefehle erwirkt wurden, konnten festgenommen werden. Ein Weiterer wurde im Einsatzverlauf vorläufig festgenommen, für ihn wurde zwischenzeitlich der Erlass eines Haftbefehls beantragt.

Die vier Männer werden am heutigen Donnerstag, 3. April, einem Haftrichter beim Amtsgericht Düsseldorf vorgeführt. Die Festnahmen erfolgten unter Beteiligung von Spezialeinheiten. Für einen weiteren Hauptbeschuldigten wurde ein europäischer Haftbefehl erlassen und Fahndungsmaßnahmen eingeleitet.

Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen wurden zahlreiche Beweismittel wie diverse Betäubungsmittel (zum Beispiel 35 Kilo Kokain, 83 Kilo Marihuana), Schusswaffen, Bargeld in niedriger sechsstelliger Höhe, Falschgeld, 20 Handys, fünf Autos und weitere Vermögenswerte wie Armbanduhren und Goldschmuck sichergestellt. Im Zuge der Durchsuchungen entdeckten die Einsatzkräfte zwei Cannabisplantagen in Duisburg. Sämtliche Pflanzen und weiteres Zubehör wurden ebenso sichergestellt.

Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der aufgefundenen Beweismittel, dauern an. Für jeden Fall des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von fünf bis 15 Jahren vor. Das bandenmäßige Handeltreiben mit Cannabis in nicht geringer Menge wird mit Freiheitsstrafe von zwei bis 15 Jahren bestraft.