Die Bundesagentur für Sprunginnovationen (Sprind) hat den Aufruf zu ihrem neuesten Innovationswettbewerb veröffentlicht: „Fully Autonomous Flight 2.0“. Bei der Initiative geht es darum, komplett autonom agierende unbemannte Flugobjekte zu entwickeln. Autonom fliegende Drohnen könnten Güter in schwer zugängliche Regionen liefern, Leben in Extremsituationen retten und Aufgaben übernehmen, die für den Menschen gefährlich oder schlicht unmöglich sind, erläutert die Leipziger Behörde. Doch um dieses Potenzial zu heben, seien noch echte Sprunginnovationen nötig.

„Der Traum vom vollständig autonomen Flug ist noch nicht Realität“, wirbt die Sprind für eine Teilnahme an dem Wettstreit. Es fehlten neben einer regulatorischen Infrastruktur vor allem robuste Systeme, die auch ohne GPS, Galileo oder andere Satellitenwerkzeuge und ohne menschliches Eingreifen sicher durch komplexe Umgebungen und in unvorhergesehenen Situationen navigieren können. Der Wettbewerb, der am 1. Juli startet und sich über eine Gesamtlaufzeit von 14 Monaten in zwei Stufen erstreckt, soll das ändern.

Erster Drohnenwettbewerb fand 2024 statt

Eine Jury aus noch nicht benannten Experten wird dem Plan nach die Agentur bei der Bewertung der Bewerbungen unterstützen und bis zu 15 Teams für die Teilnahme an der ersten Runde auswählen. Für diese sieben Monate können Mitstreiter bis zu 150.000 Euro netto erhalten. In der zweiten Stufe locken nach einem erneuten Aussieben bis zu 350.000 Euro. Bewerbungsschluss ist der 9. Juni.

Der neue Anlauf baut auf seinem Vorgänger auf, der im Februar 2024 mit vierzehn Teams in die erste Runde startete. Mitte September trafen sich die verbliebenen Kandidaten auf dem Fliegerhorst Erding, um ihre Ergebnisse zu demonstrieren. Ihre Drohnen mussten dabei unter Beweis stellen, ohne GPS oder manuelle Steuerung autonom über eine neun Kilometer lange Strecke zu fliegen. Diese bestand aus verschiedenen Umgebungen wie urbanen Gebieten, offenen Feldern und Wäldern, um räumliches Bewusstsein, komplexe 3D-Kartierung und die präzise Steuerung der Drohnen zu testen. Dazu kamen Hindernisse wie Rauch, Nebel und Wasser, die den Flugobjekten die Orientierung erschweren sollten. Am letzten der 27 Wegpunkte galt es, ein Paket zu identifizieren und aufzuheben.

(akn)